Aufgaben:Aufgabe 2.4Z: Tiefpass-Einfluss bei Synchrondemodulation: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Juni 2017, 16:25 Uhr

Signale bei ZSB–AM und Synchrondemodulation

Wir betrachten das gleiche Übertragungssystem wie in Aufgabe A2.4. Es wird nun allerdings stets eine perfekte Frequenz– und Phasensynchronisation des Synchrondemodulators (SD) vorausgesetzt. Das Quellensignal $q(t)$, das Sendesignal $s(t)$ sowie das Signal $b(t)$ vor dem Tiefpassfilter innerhalb des Synchrondemodulators sind wie folgt gegeben: $$q(t) = q_1(t) + q_2(t)\hspace{0.2cm}{\rm mit }$$ $$q_1(t) = 2\,{\rm V} \cdot \cos(2 \pi \cdot 2\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$ $$q_2(t) = 1\,{\rm V} \cdot \sin(2 \pi \cdot 5\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$ $$s(t) = q(t) \cdot \sin(2 \pi \cdot 50\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$ $$b(t) = s(t) \cdot 2 \cdot \sin(2 \pi \cdot 50\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm}.$$ Die Grafik zeigt zunächst die Signale $q(t)$ und $s(t)$. In der letzten Skizze ist das Sinkensignal $υ(t)$ dargestellt (violetter Kurvenverlauf). Dieses stimmt offensichtlich nicht mit dem Quellensignal (blau-gestrichelte Kurve) überein. Der Grund für das unerwünschte Ergebnis $υ(t) ≠ q(t)$ könnte zum Beispiel ein fehlender oder falsch dimensionierter Tiefpass sein.

In den Teilaufgaben c) und d) wird der sogenannte $\text{Trapeztiefpass}$ verwendet, dessen Frequenzgang wie folgt lautet: $$H(f) = \left\{ \begin{array}{l} \hspace{0.25cm}1 \\ \frac{f_2 -|f|}{f_2 -f_1} \\ \hspace{0.25cm} 0 \\ \end{array} \right.\quad \quad \begin{array}{*{10}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} {\hspace{0.94cm}\left| \hspace{0.005cm} f\hspace{0.05cm} \right| < f_1,} \\ {f_1 \le \left| \hspace{0.005cm}f\hspace{0.05cm} \right| \le f_2,} \\ {\hspace{0.94cm}\left|\hspace{0.005cm} f \hspace{0.05cm} \right| > f_2.} \\ \end{array}$$


Hinweise:

$$\cos(\alpha)\cdot \cos(\beta) = {1}/{2} \cdot \left[ \cos(\alpha-\beta) + \cos(\alpha+\beta)\right] \hspace{0.05cm},$$
$$\sin(\alpha)\cdot \cos(\beta) = {1}/{2} \cdot \left[ \sin(\alpha-\beta) + \sin(\alpha+\beta)\right] \hspace{0.05cm},$$
$$\sin(\alpha)\cdot \sin(\beta) = {1}/{2} \cdot \left[ \cos(\alpha-\beta) - \cos(\alpha+\beta)\right] \hspace{0.05cm}.$$

Hinweis: Diese Aufgabe bezieht sich auf den Theorieteil von Kapitel 2.2. Im Gegensatz zur Aufgabe A2.4 beschreiben hier f1 und f2 nicht die Signalfrequenzen, sondern beziehen sich auf das Tiefpassfilter.


Fragebogen

1

Welche Aussagen sind über das Filter $H_E(f)$ möglich, das zur Gewinnung des auf der Angabenseite dargestellten Sinkensignals benutzt wurde?

Die obere Grenzfrequenz ist zu hoch.
Die obere Grenzfrequenz ist zu niedrig.
Die untere Grenzfrequenz ist ungleich 0.

2

Mit welchen der nachfolgend aufgeführten Tiefpassfunktionen ist eine ideale Demodulation – das heißt $υ(t) = q(t)$ – prinzipiell möglich?

Rechtecktiefpass.
Gaußtiefpass.
Trapeztiefpass.
Spalttiefpass.

3

Wie ist die untere Eckfrequenz $f_1$ eines Trapeztiefpasses mindestens zu wählen, damit keine Verzerrungen entstehen?

$f_{1, min}$=

$\text{KHz}$

4

Wie groß darf die obere Eckfrequenz $f_2$ des Trapeztiefpasses höchstens sein, damit keine Verzerrungen entstehen?

$f_{2,max}$ =

$\text{KHz}$

5

Welche Grenzfrequenz $f_G$ eines idealen, rechteckförmigen Tiefpasses würden Sie bevorzugen, wenn Rauschstörungen nicht zu vernachlässigen sind?

$f_G = 4 kHz,$
$f_G = 6 kHz,$
$f_G = 10 kHz.$


Musterlösung

1.Das dargestellte Sinkensignal $υ(t)$ stimmt exakt mit dem als Gleichung gegebenen Signal $b(t)$ überein und enthält somit auch Anteile um die doppelte Trägerfrequenz. Das Filter $H_E(f)$ fehlt entweder ganz oder dessen obere Grenzfrequenz $f_O$ ist zu hoch ⇒ Richtig ist die erste Aussage.

Bezüglich der unteren Grenzfrequenz $f_U$ ist nur die Aussage möglich, dass diese kleiner ist als die kleinste im Signal $b(t)$ vorkommende Frequenz (2 kHz). Ob ein Gleichanteil durch das Filter entfernt wird oder nicht, ist unklar, da ein solcher im Signal $b(t)$ nicht enthalten ist.


2.Voraussetzung für eine verzerrungsfreie Demodulation ist, dass bis zu einer bestimmten Frequenz $f_1$ alle Spektralanteile gleich und möglichst ungedämpft übertragen werden und alle Anteile bei Frequenzen $f > f_2$ vollständig unterdrückt werden. Der Rechteck– und der Trapeztiefpass erfüllen diese Bedingung.


3.Sichergestellt werden muss, dass der 5 kHz–Anteil noch im Durchlassbereich liegt: $f_{1, min} = 5 kHz$.


4.Alle Spektralanteile in der Umgebung der doppelten Trägerfrequenz – genauer gesagt zwischen 95 kHz und 105 kHz – müssen vollständig unterdrückt werden: $f_{2, max} = 95 kHz$. Ansonsten würde es zu nichtlinearen Verzerrungen kommen.


5.Die Grenzfrequenz $f_G = 4 kHz$ hätte (lineare) Verzerrungen zur Folge, da dann der 5 kHz–Anteil abgeschnitten würde. Zu bevorzugen ist der Tiefpass mit $f_G = 6 kHz$, da mit $f_G = 10 kHz$ dem Nutzsignal $υ(t)$ mehr Rauschanteile überlagert wären ⇒ Lösungsvorschlag 2.