Applets:Prinzip der 4B3T-Codierung: Unterschied zwischen den Versionen

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{{LntAppletLinkDeEn|4B3T|4B3T_en}}
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==Programmbeschreibung==
 
==Programmbeschreibung==
 
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Das Applet behandelt die Eigenschaften der bekanntesten Pseudoternärcodes, nämlich:
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Das Applet verdeutlicht das Prinzip der&nbsp; $\rm 4B3T$&ndash;Codierung.&nbsp; Hierbei wird jeweils ein Block von vier Binärsymbolen durch eine Sequenz aus drei Ternärsymbolen ersetzt.&nbsp; Daraus ergibt sich eine relative Coderedundanz von knapp&nbsp; $16\%$,&nbsp; die dazu verwendet wird, um Gleichsignalfreiheit zu erzielen.
#&nbsp; Bipolarcode erster Ordnung bzw.&nbsp; $\rm AMI$&ndash;Code&nbsp;  (von: ''Alternate Mark Inversion''),&nbsp; gekennzeichnet durch die Parameter&nbsp; $N_{\rm C} = 1, \ K_{\rm C} = +1$,
 
#&nbsp; Duobinärcode,&nbsp; $(\rm DUOB)$,&nbsp; Codeparameter:&nbsp; $N_{\rm C} = 1, \ K_{\rm C} = -1$,
 
#&nbsp; Bipolarcode zweiter Ordnung&nbsp; $(\rm BIP2)$,&nbsp; Codeparameter:&nbsp;  $N_{\rm C} = 2, \ K_{\rm C} = +1$.
 
  
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Die Umcodierung der sechzehn möglichen Binärblöcke in die entsprechenden Ternärblöcke könnte prinzipiell nach einer festen Codetabelle erfolgen.  Um die spektralen Eigenschaften dieser Codes weiter zu verbessern, werden bei den 4B3T–Codes aber stets mehrere Codetabellen verwendet, die nach der &bdquo;laufenden digitalen Summe&rdquo;&nbsp;  $($englisch:&nbsp; ''Running Digital Sum'',&nbsp; kurz&nbsp; $\rm RDS)$&nbsp; blockweise ausgewählt werden.
  
Am Eingang liegt die redundanzfreie binäre bipolare Quellensymbolfolge&nbsp; $\langle \hspace{0.05cm}q_\nu  \hspace{0.05cm}\rangle  \ \in \{+1, -1\}$ &nbsp; &rArr; &nbsp; Rechtecksignal&nbsp; $q(t)$&nbsp; an.&nbsp; Verdeutlicht wird die Generierung
+
Im Applet sind im unteren Bereich die entsprechenden Codetabellen angegeben, und zwar alternativ für
*der binär&ndash;vorcodierten Folge&nbsp; $\langle \hspace{0.05cm}b_\nu  \hspace{0.05cm}\rangle \ \in \{+1, -1\}$,&nbsp; dargestellt durch das ebenfalls redundanzfreie binäre bipolare Rechtecksignal&nbsp; $b(t)$,
+
* den $\rm MS43$&ndash;Code (von: &nbsp; $\rm M$onitored $\rm S$um $\rm 4$B$\rm 3$T&ndash;Code), und  
*der pseudoternären Codefolge&nbsp; $\langle \hspace{0.05cm}c_\nu  \hspace{0.05cm}\rangle \ \in \{+1,\ 0,  -1\}$,&nbsp; dargestellt durch das redundante ternäre bipolare Rechtecksignal&nbsp; $c(t)$,
+
* den $\rm MMS43$&ndash;Code (von: &nbsp;$\rm M$odified $\rm MS43$).
*das gleichermaßen redundante ternäre Sendesignal&nbsp; $s(t)$, gekennzeichnet durch die Amplitudenkoeffizienten&nbsp; $a_\nu  $,&nbsp; und den (Sende&ndash;) Grundimpuls&nbsp; $g(t)$:
 
:$$s(t) = \sum_{\nu = -\infty}^{+\infty} a_\nu \cdot g( t - \nu \cdot T)\hspace{0.05cm}.$$
 
       
 
Der Grundimpuls&nbsp; $g(t)$&nbsp; &ndash;&nbsp; im Applet&nbsp; &bdquo;Rechteck&rdquo;,&nbsp; &bdquo;Nyquist&rdquo; und&nbsp; &bdquo;Wurzel&ndash;Nyquist&rdquo;&nbsp; &ndash;&nbsp; bestimmt nicht nur die Form des Sendesignals, sondern auch den Verlauf
 
* der Autokorrelationsfunktion&nbsp;  $\rm (AKF)$&nbsp; $\varphi_s (\tau)$&nbsp; und
 
* des zugehörigen Leistungsdichtespektrums&nbsp; $\rm (LDS)$&nbsp;  ${\it \Phi}_s (f)$.
 
  
  
Das Applet zeigt auch, dass das gesamte Leistungsdichtespektrum&nbsp; ${\it \Phi}_s (f)$ aufgeteilt werden kann in den Anteil&nbsp; ${\it \Phi}_a (f)$, der die statistischen Bindungen der Amplitudenkoeffizienten&nbsp; $a_\nu$ &nbsp; berücksichtigt, und das Energiedichtespektrum $ {\it \Phi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(f)  = |G(f)|^2 $, gekennzeichnet durch die Impulsform&nbsp; $g(t)$.
+
Eingabeparameter sind neben dem gewünschten Code (MS43 oder MMS43) der RDS&ndash;Startwert&nbsp; $\rm RDS_0$&nbsp; sowie zwölf binäre Quellensymbole&nbsp; $q_\nu \in \{0,\ 1\}$,&nbsp; entweder per Hand, per Voreinstellung&nbsp; $($Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm A$,&nbsp; $\rm B$,&nbsp; $\rm C)$&nbsp;oder per Zufallsgenerator.&nbsp;
  
''Anmerkung'': &nbsp; Im Applet wird kein Unterschied zwischen den Codersymbolen&nbsp; $c_\nu \in \{+1,\ 0,  -1\}$&nbsp; und den Amplitudenkoeffizienten&nbsp; $a_\nu \in \{+1,\ 0,  -1\}$&nbsp; gemacht.&nbsp; Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die&nbsp; $a_\nu$&nbsp; stets Zahlenwerte sind, während für die Codersymbole auch die Notation&nbsp; $c_\nu \in \{\text{Plus},\ \text{Null},\  \text{Minus}\}$&nbsp; zulässig wäre.
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Vom Programm angeboten werden zwei verschiedene Modi:
  
==Theoretischer Hintergrund==
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*Im Modus &bdquo;Schritt&rdquo; werden die drei Blöcke sukzessive abgearbeitet (jeweils Festlegung der drei Ternärsymbole, Aktualisierung des RDS&ndash;Wertes und damit Festlegung der Codetabelle für den nächsten Block.
  
=== Allgemeine Beschreibung der Pseudoternärcodes ===
+
*Im Modus &bdquo;Gesamt&rdquo; werden nur die Codierergebnisse angezeigt, aber gleichzeitig für die beiden möglichen Codes und jeweils für alle vier möglichen RDS&ndash;Startwerte.&nbsp; Die Grafik und der RDS&ndash;Ausgabeblock rechts beziehen sich dabei auf die getroffenen Einstellungen.     
  
Bei der symbolweisen Codierung wird mit jedem ankommenden Quellensymbol &nbsp;$q_\nu$&nbsp; ein Codesymbol &nbsp;$c_\nu$&nbsp; erzeugt, das außer vom aktuellen Eingangssymbol &nbsp;$q_\nu$&nbsp; auch von den &nbsp;$N_{\rm C}$&nbsp; vorangegangenen Symbolen &nbsp;$q_{\nu-1}$, ... , $q_{\nu-N_{\rm C}} $&nbsp; abhängt. &nbsp;$N_{\rm C}$&nbsp; bezeichnet man als die ''Ordnung''&nbsp; des Codes.
 
  
[[Datei:P_ID1343__Dig_T_2_4_S1_v1.png|right|frame|Blockschaltbild und Ersatzschaltbild eines Pseudoternärcodierers|class=fit]]
 
  
Typisch für eine symbolweise Codierung ist, dass
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==Theoretischer Hintergrund==
*die Symboldauer &nbsp;$T$&nbsp; des Codersignals (und des Sendesignals) mit der Bitdauer &nbsp;$T_{\rm B}$&nbsp; des binären Quellensignals übereinstimmt, und
 
*Codierung und Decodierung nicht zu größeren Zeitverzögerungen führen, die bei Verwendung von Blockcodes unvermeidbar sind.<br><br>
 
  
Besondere Bedeutung besitzen ''Pseudomehrstufencodes''&nbsp; &ndash; besser bekannt unter der englischen Bezeichnung ''Partial Response Codes''.&nbsp;
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===Klassifizierung verschiedener Codierverfahren  ===
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*Im Folgenden werden ausschließlich ''Pseudoternärcodes'' &nbsp; &rArr; &nbsp;  Stufenzahl &nbsp;$M = 3$&nbsp; betrachtet, die durch das Blockschaltbild entsprechend der linken Grafik beschreibbar sind.&nbsp;
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Wir betrachten das dargestellte digitale Übertragungsmodell.&nbsp; Wie aus diesem Blockschaltbild zu erkennen ist, unterscheidet man je nach Zielrichtung zwischen drei verschiedenen Arten von Codierung, jeweils realisiert durch den sendeseitigen Codierer (Coder) und den zugehörigen Decodierer (Decoder) beim Empfänger:
*In der rechten Grafik ist ein Ersatzschaltbild angegeben, das für eine Analyse dieser Codes sehr gut geeignet ist.
 
  
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[[Datei:P_ID2315__Inf_T_2_1_S1_neu.png|right|frame|Vereinfachtes Modell eines Nachrichtenübertragungssystems]]
  
Man erkennt aus den beiden Darstellungen:
+
*$\text{Quellencodierung:}$&nbsp; Entfernen (unnötiger) Redundanz, um Daten möglichst effizient speichern oder übertragen zu können  &nbsp; &rArr; &nbsp; Datenkomprimierung.&nbsp; Beispiel:&nbsp; Differentielle Pulscodemodulation&nbsp; $\rm (DPCM)$&nbsp; in der Bildcodierung.
*Der Pseudoternärcodierer kann in den nichtlinearen Vorcodierer und ein lineares Codiernetzwerk aufgespalten werden, wenn man &ndash; wie im rechten  Ersatzschaltbild  dargestellt &ndash; die Verzögerung um &nbsp;$N_{\rm C} \cdot T$&nbsp; und die Gewichtung mit &nbsp;$K_{\rm C}$&nbsp; zur Verdeutlichung zweimal zeichnet.<br>
 
  
*Der ''nichtlineare Vorcodierer''&nbsp; gewinnt durch eine Modulo&ndash;2&ndash;Addition&nbsp; (&bdquo;Antivalenz&rdquo;)&nbsp; zwischen den Symbolen &nbsp;$q_\nu$&nbsp; und &nbsp;$K_{\rm C} \cdot b_{\nu-N_{\rm C}} $&nbsp; die  vorcodierten Symbole &nbsp;$b_\nu$, die ebenfalls binär sind:
+
*$\text{Kanalcodierung:}$&nbsp; Gezieltes Hinzufügen (sinnvoller) Redundanz, die man beim Empfänger zur Fehlererkennung oder  zur Fehlererkennung nutzen kann.&nbsp; Wichtigste Vertreter:&nbsp; Blockcodes, Faltungscodes, Turbocodes.
:$$q_\nu \in \{-1, +1\},\hspace{0.1cm} K_{\rm C} \in \{-1,
 
+1\}\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}b_\nu \in \{-1,
 
+1\}\hspace{0.05cm}.$$
 
*Die Symbole &nbsp;$b_\nu$&nbsp; sind wie die Quellensymbole &nbsp;$q_\nu$&nbsp; statistisch voneinander unabhängig.&nbsp; Der Vorcodierer fügt also keine Redundanz hinzu.&nbsp; Er gestattet aber eine einfachere Realisierung des Decoders und verhindert eine Fehlerfortpflanzung nach einem Übertragungsfehler.<br>
 
  
*Die eigentliche Umcodierung von binär &nbsp;$(M_q = 2)$&nbsp; auf ternär &nbsp;$(M = M_c = 3)$&nbsp; bewirkt das ''lineare Codiernetzwerk''&nbsp; durch die herkömmliche Subtraktion
+
*$\text{Leitungscodierung:}$&nbsp; Umcodierung der Quellensymbole, um das Signal an die Spektraleigenschaften von Kanal und Empfangseinrichtungen anzupassen, etwa, um bei einem Kanal mit&nbsp; $H_{\rm K}(f = 0) = 0$&nbsp; ein gleichsignalfreies Sendesignal&nbsp; $x(t)$&nbsp; zu erreichen. &nbsp;
:$$c(t) ={1}/{2} \cdot \big [b(t) - K_{\rm C} \cdot b(t- N_{\rm
+
<br clear=all>
C}\cdot T)\big]  \in \{-1, \ 0, +1\}\hspace{0.05cm},$$
+
Bei den Leitungscodes unterscheidet man weiter:  
 +
*$\text{Symbolweise Codierung:}$&nbsp; Mit jedem ankommenden Binärsymbol&nbsp; $q_ν$&nbsp; wird ein mehrstufiges (zum Beispiel: ternäres) Codesymbol&nbsp; $c_ν$&nbsp; erzeugt, das auch von den vorherigen Binärsymbolen abhängt.&nbsp; Die Symboldauern&nbsp; $T_q$&nbsp; und&nbsp; $T_c$&nbsp; sind hierbei identisch.&nbsp; Beispiel:&nbsp; Pseudoternärcodes (AMI&ndash;Code, Duobinärcode).
  
:das durch folgende &nbsp;[[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Systembeschreibung_im_Zeitbereich#Impulsantwort|Impulsantwort]]&nbsp; bzw. &nbsp;[[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Systembeschreibung_im_Frequenzbereich#.C3.9Cbertragungsfunktion_-_Frequenzgang|Übertragungsfunktion]]&nbsp; bezüglich dem Eingangssignal &nbsp;$b(t)$&nbsp; und dem Ausgangssignal &nbsp;$c(t)$&nbsp; beschrieben werden kann:
+
*$\text{Blockweise Codierung:}$&nbsp; Ein Block aus&nbsp; $m_q$&nbsp; Binärsymbolen&nbsp; $(M_q = 2)$&nbsp; wird durch eine Sequenz aus &nbsp;$m_c$&nbsp; höherstufigen Symbolen &nbsp;$(M_c > 2)$&nbsp; ersetzt.&nbsp; Ein Kennzeichen dieser Codeklasse ist&nbsp; $T_c> T_q$.&nbsp; Beispiele sind redundanzfreie Mehrstufencodes&nbsp; $(M_c$ ist eine Zweierpotenz$)$&nbsp; sowie die hier betrachteten $\text{4B3T-Codes}$.    
:$$h_{\rm C}(t) =  {1}/{2} \cdot \big [\delta(t) - K_{\rm C} \cdot \delta(t- N_{\rm
 
C}\cdot T)\big] \ \ \ \circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\ \ \ H_{\rm C}(f) ={1}/{2} \cdot \left [1 - K_{\rm C} \cdot {\rm e}^{- {\rm j}\hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} 2\pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}N_{\rm C}\hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T}\right]\hspace{0.05cm}.  $$
 
  
*Die relative Coderedundanz ist für alle Pseudoternärcodes gleich. Setzt man  in die &nbsp;[[Digitalsignalübertragung/Redundanzfreie_Codierung#Blockweise_Codierung_vs._symbolweise_Codierung|allgemeine Definitionsgleichung]]&nbsp; $M_q=2$, &nbsp;$M_c=3$&nbsp; und &nbsp;$T_c =T_q$&nbsp; ein, so erhält man
 
:$$r_c = 1- \frac{R_q}{R_c} = 1- \frac{T_c}{T_q} \cdot \frac{{\rm log_2}\hspace{0.05cm} (M_q)}{{\rm log_2} \hspace{0.05cm}(M_c)} = 1- \frac{T_c}{T_q \cdot {\rm log_2} \hspace{0.05cm}(M_c)}\hspace{0.5cm}\Rightarrow  \hspace{0.5cm} r_c = 1 -1/\log_2\hspace{0.05cm}(3) \approx 36.9 \%\hspace{0.05cm}.$$
 
  
{{BlaueBox|TEXT=
+
=== Allgemeine Beschreibung der 4B3T&ndash;Codes ===
Das&nbsp; $\text{Sendesignal aller Pseudoternärcodes}$&nbsp; wird im Folgenden stets wie folgt dargestellt:
 
:$$s(t) = \sum_{\nu = -\infty}^{+\infty} a_\nu \cdot g( t - \nu \cdot T)\hspace{0.05cm}.$$
 
*Die Eigenschaft des aktuellen Pseudoternärcodes spiegelt sich in den statistischen Bindungen zwischen den&nbsp; $a_\nu$&nbsp; wider.&nbsp; In allen Fällen gilt&nbsp; $a_\nu \in \{-1, \ 0, +1\}$.
 
*Der Sendegrundimpuls&nbsp; $g(t)$&nbsp; stellt zum einen die erforderliche Energie bereit, hat aber auch Einfluss auf die statistischen Bindungen innerhalb des Signals.
 
*Im Programm ausgewählt werden kann neben dem NRZ&ndash;Rechteckimpuls&nbsp; $g_{\rm R}(t)$:&nbsp;
 
:*der Nyquistimpuls&nbsp;&nbsp; &rArr; &nbsp; Impulsantwort des Cosinus&ndash;Rolloff&ndash;Tiefpasses mit Rolloff&ndash;Faktor $r$:
 
:$$g_{\rm Nyq}(t)={\rm const.} \cdot \frac{\cos(\pi \cdot r\cdot t/T)}{1-(2\cdot r\cdot  t/T)^2} \cdot {\rm si}(\pi \cdot  t/T) \ \ \ \circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\ \ \ G_{\rm Nyq}(f),$$
 
 
 
:*der Wurzel&ndash;Nyquistimpuls&nbsp;&nbsp; &rArr; &nbsp; Impulsantwort des  Wurzel&ndash;Cosinus&ndash;Rolloff&ndash;Tiefpasses mit Rolloff&ndash;Faktor $r$:
 
:$$g_{\sqrt{\rm Nyq} }(t)\ \ \ \circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\ \ \ G_{\sqrt{\rm Nyq} }(f)={\rm const.} \cdot \sqrt{G_{\rm Nyq}(f)} .$$ }}
 
<br><br>
 
  
=== Eigenschaften des AMI-Codes===
+
Der bekannteste Blockcode zur Leitungscodierung ist der &nbsp;$\rm 4B3T&ndash;Code$&nbsp; mit den Codeparametern
 +
:$$m_q = 4,\hspace{0.2cm}M_q = 2,\hspace{0.2cm}m_c =
 +
3,\hspace{0.2cm}M_c = 3\hspace{0.05cm},$$
  
Die Pseudoternärcodes unterscheiden sich in den Parametern &nbsp;$N_{\rm C}$&nbsp; und &nbsp;$K_{\rm C}$.&nbsp; Der bekannteste Vertreter ist der&nbsp; '''Bipolarcode erster Ordnung'''&nbsp; mit den Codeparametern &nbsp;$N_{\rm C} = 1$&nbsp; und &nbsp;$K_{\rm C} = 1$, der auch unter der Bezeichnung&nbsp;  '''AMI&ndash;Code'''&nbsp;  (von: ''Alternate Mark Inversion'') bekannt ist.  
+
der bereits in den 1970&ndash;er Jahren entwickelt wurde und beispielsweise bei &nbsp;[[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Allgemeine_Beschreibung_von_ISDN| ISDN]]&nbsp; (<i>Integrated Services Digital Networks</i>&nbsp;) eingesetzt wird.  
  
[[Datei:P_ID1346__Dig_T_2_4_S2a_v1.png|right|frame|AMI&ndash; und HDB3&ndash;Codierung, jeweils dargestellt mit Rechtecksignalen|class=fit]]
+
Ein 4B3T&ndash;Code besitzt folgende Eigenschaften:
Dieser wird zum Beispiel bei &nbsp;[[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Allgemeine_Beschreibung_von_ISDN|ISDN]]&nbsp; (''Integrated Services Digital Networks'') auf der so genannten&nbsp; $S_0$&ndash;Schnittstelle eingesetzt.
+
*Wegen &nbsp;$m_q \cdot T_q =  m_c \cdot T_c$&nbsp; ist die Symboldauer &nbsp;$T=T_c$&nbsp; des Codersignals um den Faktor &nbsp;$4/3$&nbsp; größer als die Bitdauer &nbsp;$T_{\rm B}=T_q$&nbsp; des binären Quellensignals. Daraus ergibt sich die günstige Eigenschaft, dass der Bandbreitenbedarf um ein Viertel geringer ist als bei redundanzfreier Binärübertragung.
 +
*Die relative Redundanz der 4B3T&ndash;Codes ergibt sich zu
  
Die Grafik zeigt oben das binäre Quellensignal &nbsp;$q(t)$. Im zweiten und dritten Diagramm sind dargestellt:
+
:$$r_c = 1-  \frac{m_q \cdot {\rm log_2}\hspace{0.05cm} (M_q)}{m_c \cdot {\rm log_2} \hspace{0.05cm}(M_c)} =  1-  \frac{4 \cdot {\rm log_2}\hspace{0.05cm} (2)}{3 \cdot {\rm log_2} \hspace{0.05cm}3}=  1-  \frac{4 }{3 \cdot 1.585}\hspace{0.05cm}\approx{0.158}.$$
* das ebenfalls binäre Signal &nbsp;$b(t)$&nbsp; nach dem Vorcodierer, und
+
*Diese Redundanz von knapp&nbsp; $16\%$&nbsp; wird dazu verwendet, um Gleichsignalfreiheit zu erzielen.&nbsp; Das 4B3T&ndash;codierte Signal kann somit ohne merkbare Beeinträchtigung auch über einen Kanal mit der Eigenschaft &nbsp;$H_{\rm K}(f= 0) = 0$&nbsp; übertragen werden.
* das Codersignal &nbsp;$c(t) = s(t)$&nbsp; des AMI&ndash;Codes.  
 
  
  
Man erkennt das einfache AMI&ndash;Codierprinzip:
+
Die Umcodierung der sechzehn möglichen Binärblöcke in die entsprechenden Ternärblöcke könnte prinzipiell nach einer festen Codetabelle vorgenommen werden.&nbsp; Um die spektralen Eigenschaften dieser Codes weiter zu verbessern, werden bei den gebräuchlichen 4B3T&ndash;Codes, nämlich
*Jeder Binärwert &bdquo;-1&rdquo; von&nbsp; $q(t)$  &nbsp; &rArr; &nbsp; Symbol &nbsp;$\rm L$&nbsp; wird durch den ternären Koeffizienten &nbsp;$a_\nu = 0$&nbsp; codiert.<br>
 
*Der Binärwert &bdquo;+1&rdquo; von &nbsp;$q(t)$ &nbsp; &rArr; &nbsp;  Symbol &nbsp;$\rm H$&nbsp; wird alternierend mit &nbsp;$a_\nu = +1$&nbsp; und &nbsp;$a_\nu = -1$&nbsp; dargestellt.<br><br>
 
  
Damit wird sichergestellt, dass im AMI&ndash;codierten Signal keine langen &bdquo;+1&rdquo;&ndash; und auch keine keine langen &bdquo;&ndash;1&rdquo;&ndash;Sequenzen enthalten sind, was bei einem gleichsignalfreien Kanal zu Problemen führen würde.
+
*dem 4B3T&ndash;Code nach Jessop und Waters,<br>
 +
*dem MS43&ndash;Code (von: &nbsp;$\rm M$onitored $\rm S$um $\rm 4$B$\rm 3$T&ndash;Code),<br>
 +
*dem FoMoT&ndash;Code (von: &nbsp;$\rm Fo$ur $\rm Mo$de $\rm T$ernary),<br><br>
  
Dagegen ist das Auftreten langer Nullfolgen durchaus möglich, bei denen über einen längeren Zeitraum keine Taktinformation übertragen wird.
+
zwei oder mehrere Codetabellen verwendet, deren Auswahl von der &bdquo;laufenden digitalen Summe&rdquo; der Amplitudenkoeffizienten gesteuert wird.  
  
Um dieses zweite Problem zu vermeiden, wurden einige modifizierte AMI&ndash;Codes entwickelt, zum Beispiel der ''B6ZS&ndash;Code''&nbsp; und der ''HDB3''&ndash;Code:
 
*Beim '''HDB3&ndash;Code'''&nbsp; (grüne Kurve in obiger Grafik) werden vier aufeinanderfolgende Nullen im AMI&ndash;codierten Signal durch eine Teilsequenz ersetzt, die die AMI&ndash;Codierregel verletzt.<br>
 
  
*Im grau hinterlegten Bereich ist dies die Folge &bdquo;+ 0 0 +&rdquo;, da das letzte Symbol vor der Ersetzung ein &bdquo;Minus&rdquo; war.<br>
+
=== Laufende digitale Summe ===
  
*Damit ist beim HDB3&ndash;Code die Anzahl aufeinanderfolgender Nullen auf &nbsp;$3$&nbsp; begrenzt und beim &nbsp;[https://www.itwissen.info/B6ZS-bipolar-with-six-zero-substitution-B6ZS-Codierung.html B6ZS&ndash;Code]&nbsp; auf &nbsp;$5$.
+
[[Datei:P_ID1334__Dig_T_2_3_S2.png|right|frame|Codetabellen für drei 4B3T-Codes|class=fit]]
*Der Decoder erkennt diese Codeverletzung und ersetzt &bdquo;+ 0 0 +&rdquo; wieder durch &bdquo;0 0 0 0&rdquo;.<br>
 
<br><br>
 
=== Zur AKF–Berechnung eines Digitalsignals ===
 
In der Versuchsdurchführung werden einige Größen und Zusamenhänge verwendet, die hier kurz eräutert werden sollen:
 
  
*&nbsp; Das (zeitlich unbegrenzte) Digitalsignal beinhaltet sowohl die Quellenstatistik $($Amplitudenkoeffizienten &nbsp;$a_\nu$)&nbsp; als auch die Sendeimpulsform &nbsp;$g(t)$:
+
Die ternären Amplitudenkoeffizienten seien&nbsp;$a_\nu \in \{ -1, \ 0, +1\}$.&nbsp;
:$$s(t) = \sum_{\nu = -\infty}^{+\infty} a_\nu \cdot g ( t - \nu \cdot T)\hspace{0.05cm}.$$
 
  
*&nbsp; Ist&nbsp; $s(t)$&nbsp; die Musterfunktion eines stationären und ergodischen Zufallsprozesses, so gilt für die &nbsp;[[Stochastische_Signaltheorie/Autokorrelationsfunktion_(AKF)#Zufallsprozesse_.281.29|Autokorrelationsfunktion]]&nbsp; $\rm (AKF)$:  
+
Nach der Übertragung von &nbsp;<i>l</i>&nbsp; Blöcken gilt für die &bdquo;Laufende Digitale Summe&rdquo;&nbsp; $($englisch:&nbsp; ''Running Digital Sum'',&nbsp; kurz&nbsp; $\rm RDS)$:  
:$$\varphi_s(\tau) = {\rm E}\big [s(t) \cdot s(t + \tau)\big ] = \sum_{\lambda = -\infty}^{+\infty}{1}/{T}
+
:$${\it \Sigma}_l = \sum_{\nu = 1}^{3 \hspace{0.05cm}\cdot
\cdot \varphi_a(\lambda)\cdot\varphi^{^{\bullet} }_{gs}(\tau -
+
\hspace{0.05cm} l}\hspace{0.02cm} a_\nu \hspace{0.05cm}.$$
\lambda \cdot T)\hspace{0.05cm}.$$
 
  
*&nbsp; Diese Gleichung beschreibt die Faltung der diskreten AKF&nbsp; $\varphi_a(\lambda) =  {\rm E}\big [ a_\nu \cdot a_{\nu + \lambda}\big]$&nbsp; der Amplitudenkoeffizienten mit der Energie&ndash;AKF des Grundimpulses:
+
Die Auswahl der Tabelle zur Codierung des &nbsp;$(l + 1)$&ndash;ten Blocks erfolgt abhängig vom aktuellen Wert &nbsp;${\it \Sigma}_l$.
  
:$$\varphi^{^{\bullet} }_{g}(\tau) =
+
In der Tabelle sind die Codierregeln für die drei oben genannten 4B3T&ndash;Codes angegeben. Zur Vereinfachung der Schreibweise steht &bdquo;+&rdquo; für den Amplitudenkoeffizienten &bdquo;+1&rdquo; und &bdquo;&ndash;&rdquo; für den Koeffizienten &bdquo;&ndash;1&rdquo;.<br>
\int_{-\infty}^{+\infty} g ( t ) \cdot  g ( t +
 
\tau)\,{\rm d} t \hspace{0.05cm}.$$
 
  
*Der Punkt soll darauf hinweisen, dass&nbsp; $\varphi^{^{\bullet} }_{g}(\tau)$&nbsp; die Einheit einer Energie besitzt, während&nbsp; $\varphi_s(\tau)$&nbsp; eine Leistung angibt und&nbsp; $\varphi_a(\lambda)$&nbsp; dimensionslos ist.
+
#&nbsp;Die zwei Codetabellen des Jessop&ndash;Waters&ndash;Codes sind so gewählt, dass die laufende digitale Summe &nbsp;${\it \Sigma}_l$&nbsp; stets zwischen $0$ und $5$ liegt.
<br>
+
#&nbsp;Bei den beiden anderen Codes (MS43, FoMoT) erreicht man durch drei bzw. vier alternative Tabellen die Beschränkung der laufenden digitalen Summe auf den Wertebereich &nbsp;$0 \le {\it \Sigma}_l \le 3$.
=== Zur LDS-Berechnung eines Digitalsignals ===
 
Die Entsprechungsgröße zur AKF ist im Frequenzbereich das [[Stochastische_Signaltheorie/Leistungsdichtespektrum_(LDS)#Theorem_von_Wiener-Chintchine|Leistungsdichtespektrum]]&nbsp; $\rm (LDS)$&nbsp; ${\it \Phi}_s(f)$, das mit&nbsp; $\varphi_s(\tau)$&nbsp; über das Fourierintegral fest verknüpft ist:<br>
 
:$$\varphi_s(\tau) \hspace{0.4cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet \hspace{0.4cm}
 
  {\it \Phi}_s(f)  =  \int_{-\infty}^{+\infty} \varphi_s(\tau) \cdot
 
  {\rm e}^{- {\rm j}\hspace{0.05cm} 2 \pi  f \hspace{0.02cm} \tau}
 
  \,{\rm d} \tau  \hspace{0.05cm}.$$
 
*Das Leistungsdichtespektrum &nbsp;${\it \Phi}_s(f)$&nbsp; kann unter Berücksichtigung der Dimensionsbereinigung&nbsp; $(1/T)$&nbsp; als Produkt zweier Funktionen dargestellt werden:
 
:$${\it \Phi}_s(f) =  {\it \Phi}_a(f) \cdot  {1}/{T} \cdot
 
|G_s(f)|^2 \hspace{0.05cm}.$$
 
*Der erste Term &nbsp;${\it \Phi}_a(f)$&nbsp; ist dimensionslos und beschreibt die spektrale Formung des Sendesignals durch die statistischen Bindungen der Quelle:<br>
 
:$$\varphi_a(\lambda) \hspace{0.4cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet \hspace{0.4cm}{\it \Phi}_a(f) =  \sum_{\lambda =
 
-\infty}^{+\infty}\varphi_a(\lambda)\cdot {\rm e}^{- {\rm
 
j}\hspace{0.05cm} 2 \pi  f \hspace{0.02cm} \lambda \hspace{0.02cm}T} =
 
\varphi_a(0) + 2 \cdot \sum_{\lambda =
 
1}^{\infty}\varphi_a(\lambda)\cdot\cos ( 2 \pi  f
 
\lambda T) \hspace{0.05cm}.$$
 
*${\it \Phi^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}}(f)$&nbsp; berücksichtigt die spektrale Formung durch &nbsp;$g(t)$. Je schmaler dieser ist, desto breiter ist &nbsp;$\vert G(f) \vert^2$&nbsp; und um so größer ist damit der Bandbreitenbedarf:
 
:$$\varphi^{^{\hspace{0.05cm}\bullet}}_{g}(\tau) \hspace{0.4cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet \hspace{0.4cm}
 
  {\it \Phi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(f)  = |G(f)|^2
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
*Das Energiedichtespektrum ${\it \Phi^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}}(f)$&nbsp; hat die Einheit &nbsp;$\rm Ws/Hz$&nbsp; und  das Leistungsdichtespektrum&nbsp; ${\it \Phi_{s}}(f)$&nbsp; nach der Division durch den Symbolabstand &nbsp;$T$&nbsp; die Einheit &nbsp;$\rm W/Hz$.  
 
  
  
 +
Im Applet werden betrachtet:
 +
* der $\rm MS43$&ndash;Code (von: &nbsp; $\rm M$onitored $\rm S$um $\rm 4$B$\rm 3$T&ndash;Code),
 +
* der $\rm MMS43$&ndash;Code (von: &nbsp;$\rm M$odified $\rm MS43$).
  
 +
 
 +
Zur Farbgebung der nebenstehenden Grafik:
 +
# Graue Hintergung:&nbsp; Der RDS&ndash;Wert bleibt gleich:&nbsp; ${\it \Sigma}_{l+1} = {\it \Sigma}_l$.
 +
# Rote Hintergung:&nbsp; Der RDS&ndash;Wert wird größer:&nbsp; ${\it \Sigma}_{l+1} > {\it \Sigma}_l$.
 +
# Blaue Hintergung:&nbsp; Der RDS&ndash;Wert wird kleiner:&nbsp; ${\it \Sigma}_{l+1} < {\it \Sigma}_l$.
 +
# Zu&ndash; bzw. Abnahme ist umso größer, je intensiver die Farben sind.
  
  
=== Leistungsdichtespektrum des AMI-Codes===
+
=== AKF und LDS der 4B3T–Codes===
  
Der Frequenzgang des linearen Codiernetzwerks eines Pseudoternärcodes lautet allgemein:
+
[[Datei:P_ID1335__Dig_T_2_3_S3_v1.png|right|frame|Markovdiagramm zur Analyse des 4B3T-Codes (FoMoT)|class=fit]]
:$$H_{\rm C}(f) = {1}/{2} \cdot \big [1 - K_{\rm C} \cdot {\rm
+
Die Vorgehensweise zur Berechnung von AKF und LDS wird hier nur stichpunktartig skizziert <br>(im Applet wird hierauf nicht eingegangen):
e}^{-{\rm j}\hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}
 
2\pi\hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}f \hspace{0.03cm}\cdot
 
\hspace{0.03cm} N_{\rm C}\hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}T}
 
\big] ={1}/{2} \cdot \big [1 - K \cdot {\rm
 
e}^{-{\rm j}\hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}
 
\alpha}
 
\big ]\hspace{0.05cm}.$$
 
  
Damit ergibt sich für das Leistungsdichtespektrum (LDS) der Amplitudenkoeffizienten &nbsp;$(K$&nbsp; und &nbsp;$\alpha$&nbsp; sind Abkürzungen entsprechend obiger Gleichung$)$:
+
'''(1)''' &nbsp; Der Übergang der laufenden digitalen Summe von &nbsp;${\it \Sigma}_l$&nbsp; nach &nbsp;${\it \Sigma}_{l+1}$&nbsp; wird durch eine homogene stationäre Markovkette erster Ordnung mit sechs (Jessop&ndash;Waters) bzw. vier Zuständen (MS43, FoMoT) beschriebenFür den FoMoT&ndash;Code gilt das rechts skizzierte Markovdiagramm.<br>
:$$  {\it \Phi}_a(f)  =  | H_{\rm C}(f)|^2 =  \frac{\big [1 - K \cos
 
  (\alpha) + {\rm j}\cdot K \sin  (\alpha) \big ] \big [1 - K  \cos
 
  (\alpha) - {\rm j}\cdot K \sin  (\alpha) \big ] }{4} =  \text{...}  =  {1}/{4} \cdot \big [2 - 2 \cdot K \cdot \cos
 
  (\alpha) \big ] $$
 
[[Datei:P_ID1347__Dig_T_2_4_S2b_v2.png|right|frame|Leistungsdichtespektrum des AMI-Codes|class=fit]]
 
:$$ \Rightarrow \hspace{0.3cm}{\it \Phi}_a(f)  = | H_{\rm C}(f)|^2 =  {1}/{2} \cdot \big [1 - K_{\rm C} \cdot \cos
 
  (2\pi  f    N_{\rm C}  T)\big ]
 
\hspace{0.4cm}\bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\circ \hspace{0.4cm}
 
\varphi_a(\lambda \cdot T)\hspace{0.05cm}.$$
 
  
Insbesondere erhält man für das Leistungsdichtespektrum (LDS) des AMI&ndash;Codes $(N_{\rm C} = K_{\rm C} = 1)$:
 
:$${\it \Phi}_a(f)  =  {1}/{2} \cdot \big [1 - \cos
 
  (2\pi  f    T)\big ] = \sin^2
 
  (\pi  f    T)\hspace{0.05cm}.$$
 
  
Die Grafik zeigt
+
'''(2)''' &nbsp; Die Werte an den Pfeilen kennzeichnen die Übergangswahrscheinlichkeiten &nbsp;${\rm Pr}({\it \Sigma}_{l+1}|{\it \Sigma}_{l})$, die sich aus den jeweiligen Codetabellen ergeben. Die Farben korrespondieren zu den Hinterlegungen der Tabelle auf der letzten Seite. Aufgrund der Symmetrie des FoMoT&ndash;Markovdiagramms sind die vier Wahrscheinlichkeiten  alle gleich:
*das LDS &nbsp;${\it \Phi}_a(f)$&nbsp; der Amplitudenkoeffizienten (rote Kurve), und<br>
+
:$${\rm Pr}({\it \Sigma}_{l} = 0) = \text{...} = {\rm Pr}({\it \Sigma}_{l} = 3) = 1/4.$$
*das LDS &nbsp;${\it \Phi}_s(f)$&nbsp; des gesamten Sendesignals (blau), gültig für NRZ&ndash;Rechteckimpulse.<br>
 
  
  
Man erkennt aus dieser Darstellung
+
'''(3)''' &nbsp; Die Autokorrelationsfunktion (AKF)&nbsp; $\varphi_a(\lambda) = {\rm E}\big [a_\nu \cdot a_{\nu+\lambda}\big ]$&nbsp; der Amplitudenkoeffizienten kann aus diesem Diagramm ermittelt werden. Einfacher als die analytische Berechnung, die eines sehr großen Rechenaufwands bedarf, ist die simulative Bestimmung der AKF&ndash;Werte mittels Computer.<br>
*die Gleichsignalfreiheit des AMI&ndash;Codes, da &nbsp;${\it \Phi}_a(f = 0) = {\it \Phi}_s(f = 0) = 0$&nbsp; ist,<br>
 
*die Leistung &nbsp;$P_{\rm S} = s_0^2/2$&nbsp; des AMI&ndash;codierten Sendesignals (Integral über &nbsp;${\it \Phi}_s(f)$&nbsp; von &nbsp;$- \infty$&nbsp; bis &nbsp;$+\infty$).
 
  
  
''Hinweise:''
+
Durch Fouriertransformation der AKF kommt man zum Leistungsdichtespektrum (LDS) &nbsp;${\it \Phi}_a(f)$&nbsp; der Amplitudenkoeffizienten entsprechend der folgenden Grafik aus [ST85]<ref name ='ST85'>Söder, G.; Tröndle, K.: <i>Digitale Übertragungssysteme - Theorie, Optimierung & Dimensionierung der Basisbandsysteme</i>. Berlin – Heidelberg: Springer, 1985.</ref>. Das skizzierte LDS wurde für den FoMoT&ndash;Code ermittelt, dessen Markovdiagramm oben dargestellt ist. Die Unterschiede der einzelnen 4B3T&ndash;Codes sind nicht sonderlich ausgeprägt. So gilt für den MS43&ndash;Code &nbsp;${\rm E}\big [a_\nu^2 \big ] \approx 0.65$&nbsp; und für die beiden anderen 4B3T-Codes (Jessop/Waters, MS43) &nbsp;${\rm E}\big [a_\nu^2 \big ] \approx  0.69$. <br>
*Das LDS von HDB3&ndash; und B6ZS&ndash;Code weicht von dem des AMI&ndash;Codes nur unwesentlich ab.<br>
+
[[Datei:P_ID1336__Dig_T_2_3_S3b_v1.png|right|frame|Leistungsdichtespektrum (der Ampltudenkoeffizienten) von 4B3T im Vergleich zu redundanzfreier und AMI-Codierung|class=fit]]
*Die hier behandelte Thematik  können Sie sich mit dem interaktiven Applet &nbsp;[[Applets:Pseudoternaercodierung|Signale, AKF und LDS der Pseudoternärcodes]]&nbsp; verdeutlichen.
+
Die Aussagen dieser Grafik kann man  wie folgt zusammenfassen:
  
 
+
*Die Grafik zeigt das LDS &nbsp;${\it \Phi}_a(f)$&nbsp; der Amplitudenkoeffizienten &nbsp;$a_\nu$&nbsp; des 4B3T-Codes &nbsp; &rArr; &nbsp; rote Kurve.  
=== Eigenschaften des Duobinärcodes ===
+
*Das LDS &nbsp;${\it \Phi}_s(f)$&nbsp; unter Einbeziehung des Sendegrundimpulses erhält man durch Multiplikation mit &nbsp;$1/T \cdot |G(f)|^2$. Beispielsweise muss man &nbsp;${\it \Phi}_a(f)$&nbsp; mit einer &nbsp;$\rm si^2$&ndash;Funktion multiplizieren, wenn &nbsp;$g(t)$&nbsp;  einen Rechteckimpuls beschreibt.<br>
 
+
*Bei redundanzfreier Binär&ndash; oder Ternärcodierung ergibt sich jeweils ein konstantes &nbsp;${\it \Phi}_a(f)$, dessen Höhe von der Stufenzahl &nbsp;$M$&nbsp; abhängt (unterschiedliche Signalleistung).  
[[Datei:P_ID1348__Dig_T_2_4_S3b_v1.png|right|frame|Leistungsdichtespektrum des Duobinärcodes|right|class=fit]]
+
*Dagegen weist das 4B3T&ndash;Leistungsdichtespektrum Nullstellen bei &nbsp;$f = 0$&nbsp; und Vielfachen von &nbsp;$f = 1/T$&nbsp; auf.<br>
Der '''Duobinärcode''' ist durch die Codeparameter &nbsp;$N_{\rm C} = 1$&nbsp; und &nbsp;$K_{\rm C} = -1$&nbsp; festgelegt. Damit ergibt sich für das Leistungsdichtespektrum (LDS) der Amplitudenkoeffizienten bzw. für das LDS des Sendesignals:
+
*Die Nullstelle bei &nbsp;$f = 0$&nbsp; hat den Vorteil, dass das 4B3T&ndash;Signal ohne große Einbußen auch über einen so genannten ''Telefonkanal''&nbsp; übertragen werden kann, der aufgrund von Übertragern für ein Gleichsignal nicht geeignet ist.<br>
 
+
*Die Nullstelle bei &nbsp;$f = 1/T$&nbsp; hat den Nachteil, dass dadurch die Taktrückgewinnung am Empfänger erschwert wird. Außerhalb dieser Nullstellen weisen die 4B3T&ndash;Codes ein flacheres &nbsp;${\it \Phi}_a(f)$&nbsp; auf  als beispielsweise der  &nbsp;[[Digitalsignalübertragung/Symbolweise_Codierung_mit_Pseudoternärcodes#Eigenschaften_des_AMI-Codes|AMI&ndash;Code]]&nbsp; (blaue Kurve), was von Vorteil ist.<br>
:$${\it \Phi}_a(f) ={1}/{2} \cdot \big [1 + \cos
+
*Der Grund für den flacheren LDS&ndash;Verlauf bei mittleren Frequenzen sowie den steileren Abfall zu den Nullstellen hin ist, dass bei den 4B3T&ndash;Codes bis zu fünf &nbsp;$+1$&ndash;&nbsp; bzw. &nbsp;$-1$&ndash;Koeffizienten aufeinanderfolgen können.&nbsp; Beim AMI&ndash;Code treten diese Symbole nur isoliert auf.<br>
  (2\pi  f   T)\big ] = \cos^2
 
  (\pi  f    T)\hspace{0.05cm},$$
 
:$$ {\it \Phi}_s(f) =    s_0^2 \cdot T  \cdot \cos^2
 
  (\pi  f    T)\cdot {\rm si}^2
 
  (\pi  f    T)=    s_0^2 \cdot T  \cdot {\rm si}^2
 
  (2 \pi  f    T)  \hspace{0.05cm}.$$
 
 
 
Die Grafik zeigt das Leistungsdichtespektrum
 
*der Amplitudenkoeffizienten &nbsp; &#8658; &nbsp; ${\it \Phi}_a(f)$&nbsp;  als rote Kurve,<br>
 
*des gesamten Sendsignals &nbsp; &#8658; &nbsp; ${\it \Phi}_s(f)$&nbsp; als blaue Kurve.<br><br>
 
 
 
In der zweiten Grafik sind die Signale &nbsp;$q(t)$, &nbsp;$b(t)$&nbsp; und &nbsp;$c(t) = s(t)$&nbsp; skizziert. Wir verweisen hier wieder auf das Applet &nbsp;[[Applets:Pseudoternaercodierung|Signale, AKF und LDS der Pseudoternärcodes]], das auch die Eigenschaften des Duobinärcodes verdeutlicht.
 
[[Datei:P_ID1349__Dig_T_2_4_S3a_v2.png|left|frame|Signale bei Duobinärcodierung|class=fit]] 
 
<br><br>Aus diesen Darstellungen geht hervor:
 
*Beim Duobinärcode können beliebig viele Symbole mit gleicher Polarität (&bdquo;+1&rdquo; bzw. &bdquo;&ndash;1&rdquo;) direkt aufeinanderfolgen.
 
*Deshalb gilt &nbsp;${\it \Phi}_a(f = 0)=1$&nbsp; und &nbsp;${\it \Phi}_s(f = 0) = 1/2 \cdot s_0^2 \cdot T$.<br>
 
*Dagegen tritt beim Duobinärcode die alternierende Folge  &bdquo; ... , +1, &ndash;1, +1, &ndash;1, +1, ... &rdquo; nicht auf, die hinsichtlich Impulsinterferenzen besonders störend ist.  
 
*Deshalb gilt beim Duobinärcode: &nbsp;${\it \Phi}_s(f = 1/(2T) = 0$.<br>
 
*Das Leistungsdichtespektrum &nbsp;${\it \Phi}_s(f)$&nbsp; des pseudoternären Duobinärcodes ist identisch mit dem LDS bei redundanzfreier Binärcodierung mit halber Rate $($Symboldauer &nbsp;$2T)$.<br>
 
<br clear= all>
 
  
  
 
==Versuchsdurchführung==
 
==Versuchsdurchführung==
  
[[Datei:Aufgaben_2D-Gauss.png|right]]
+
[[Datei:Übungen.png|right]]
<br>
 
 
*Wählen Sie zunächst die Nummer&nbsp; ('''1''',&nbsp;'''2''', ... )&nbsp; der zu bearbeitenden Aufgabe.
 
*Wählen Sie zunächst die Nummer&nbsp; ('''1''',&nbsp;'''2''', ... )&nbsp; der zu bearbeitenden Aufgabe.
*Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt. Die Parameterwerte sind angepasst.
+
*Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt.&nbsp; Die Parameterwerte sind angepasst.
 
*Lösung nach Drücken von &bdquo;Musterlösung&rdquo;.
 
*Lösung nach Drücken von &bdquo;Musterlösung&rdquo;.
 
*Die Nummer&nbsp; '''0'''&nbsp; entspricht einem &bdquo;Reset&rdquo;:&nbsp; Einstellung wie beim Programmstart.
 
*Die Nummer&nbsp; '''0'''&nbsp; entspricht einem &bdquo;Reset&rdquo;:&nbsp; Einstellung wie beim Programmstart.
<br><br>
+
*Für die Quellensymboleingabe wird&nbsp; &bdquo;0&rdquo;&nbsp; und&nbsp; &bdquo;&ndash;&rdquo;&nbsp; gleichermaßen verwendet,&nbsp; ebenso &nbsp; &bdquo;1&rdquo;&nbsp; und&nbsp; &bdquo;+&rdquo;.
 +
<br clear=all>
  
 
{{BlaueBox|TEXT=
 
{{BlaueBox|TEXT=
'''(1)'''&nbsp; Betrachten und interpretieren Sie die binäre Vorcodierung beim '''AMI&ndash;Code''' anhand der Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm C$&nbsp; unter der Annahme&nbsp; $b_0 = +1$.  }}
+
'''(1)'''&nbsp; Verdeutlichen Sie sich die 4B3T&ndash;Codierung der Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm A$ &nbsp; &rArr; &nbsp; $\langle q_\nu \rangle = \langle 0, 1, 0, 1; \  1, 0, 1, 1; \  0, 1, 1, 0  \rangle $&nbsp; gemäß dem&nbsp; $\rm MS43$&ndash;Code im Schrittmodus.<br> &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Der RDS-Startwert sei&nbsp; ${\it \Sigma}_0= 0$. &nbsp; ''Hinweis'':&nbsp; Die Quellensymbolfolge ist durch Semikola bereits in Teilfolgen mit jeweils vier Binärsymbolen unterteilt.  }}
*Die Modulo–2–Addition kann auch als Antivalenz aufgefasst werden.&nbsp; Es gilt&nbsp; $b_{\nu} = +1$, falls sich&nbsp; $q_{\nu}$&nbsp; und&nbsp; $b_{\nu – 1}$&nbsp; unterscheiden, andernfalls ist&nbsp; $b_{\nu} = -1$&nbsp; zu setzen:
+
* Ausgehend vom RDS-Startwert&nbsp; ${\it \Sigma}_0= 0$&nbsp; erkennt man folgende Codierung der ersten vier Binärsymbole (erster Block):&nbsp; $(0, 1, 0, 1)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ +) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_1= 2.$
:&nbsp; $b_1 = (q_1 = +1)\ {\rm XOR}\ (b_0= +1) = -1,\ \ b_2 = (q_2 = -1)\ {\rm XOR}\ (b_1= -1) = -1,\ \ b_3 = (q_3 = -1)\ {\rm XOR}\ (b_2= -1) = -1,$  
+
* Für die nächsten vier Binärsymbole  (zweiter Block) ist nun von&nbsp; ${\it \Sigma}_1= 2$&nbsp; auszugehen:&nbsp; $(1, 0, 1, 1)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_2= 3.$
:&nbsp; $b_4 = (q_4 = +1)\ {\rm XOR}\ (b_3= -1) = +1,\ \ b_5 = (q_5 = +1)\ {\rm XOR}\ (b_4= +1) = -1,\ \ b_6 = (q_6 = +1)\ {\rm XOR}\ (b_5= -1) = +1,\ \ b_7 = b_8 = \text{...} = -1.$
+
*Die Codierung der Binärsymbole 9 bis 12  (dritter Block) ergibt sich mit&nbsp; ${\it \Sigma}_2= 3$&nbsp; zu&nbsp; $(0, 1, 1, 0,)\ \rightarrow\ (-,\ 0 ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_3= 2.$  
*Mit der Startbedingung&nbsp; $b_0 = -1$&nbsp; ergibt sich die negierte Folge:&nbsp; $b_4 = b_6 =-1$.&nbsp; Alle anderen&nbsp; $b_\nu = +1$
 
  
  
 
{{BlaueBox|TEXT=
 
{{BlaueBox|TEXT=
'''(2)'''&nbsp; Es gelte&nbsp; $b_0 = +1$.&nbsp; Betrachten Sie die AMI&ndash;Coderfolge&nbsp; $\langle c_\nu \rangle$&nbsp; der Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm C$&nbsp; und geben Sie deren Ampltitudenkoeffizienten&nbsp; $a_\nu$&nbsp; an.}}
+
'''(2)'''&nbsp; Wiederholen Sie diesen Versuch mit den anderen möglichen RDS-Startwerten&nbsp; ${\it \Sigma}_0= 1$,&nbsp; ${\it \Sigma}_0= 2$&nbsp; und&nbsp; ${\it \Sigma}_0= 3.$&nbsp; Wie unterscheiden sich die Codierergebnisse?  }}
  
*Es gilt:&nbsp; $a_1= 0.5 \cdot (b_1-b_0) = -1$,&nbsp; $a_2= 0.5 \cdot (b_2-b_1) =0$,&nbsp; $a_3= 0.5 \cdot (b_3-b_2) =0$,&nbsp; $a_4= +1$,&nbsp; $a_5= -1$,&nbsp; $a_6= +1$,&nbsp; $a_7= -1$,&nbsp; $a_8= a_9 = \text{...} = 0$. 
+
*${\it \Sigma}_0= 1$: &nbsp; &nbsp; $(0, 1, 0, 1)\ \rightarrow\ (0,\ - ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_1= 0$: &nbsp; &nbsp;  $(1, 0, 1,  1)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_2= 1$: &nbsp; &nbsp; $(0, 1, 1, 0)\ \rightarrow\ (-,\ 0 ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_3= 0.$
*Im Gegensatz zur Vorcodierung ist hier die herkömmliche Addition (Subtraktion) anzuwenden und nicht die Modulo&ndash;2&ndash; Addition.
+
*${\it \Sigma}_0= 2$: &nbsp; &nbsp; $(0, 1, 0, 1)\ \rightarrow\ (0,\ - ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_1= 1$: &nbsp; &nbsp;  $(1, 0, 1,  1)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_2= 2$: &nbsp; &nbsp; $(0, 1, 1, 0)\ \rightarrow\ (-,\ 0 ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_3= 1.$
 +
*${\it \Sigma}_0= 3$: &nbsp; &nbsp; $(0, 1, 0, 1)\ \rightarrow\ (0,\ - ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_1= 2$: &nbsp; &nbsp;  $(1, 0, 1,  1)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_2= 3$: &nbsp; &nbsp; $(0, 1, 1, 0)\ \rightarrow\ (-,\ 0 ,\ 0) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_3= 2.$
  
  
 
{{BlaueBox|TEXT=
 
{{BlaueBox|TEXT=
'''(3)'''&nbsp; Betrachten Sie nun die AMI&ndash;Codierung für mehrere Zufallsfolgen.&nbsp; Welche Regeln lassen sich aus diesen Versuchen für die Ampltitudenkoeffizienten&nbsp; $a_\nu$&nbsp; ableiten?}}
+
'''(3)'''&nbsp; Wieviele unterschiedliche Codetabellen verwendet der&nbsp; $\rm MS43$&ndash;Code? }}
  
*Jeder Binärwert&nbsp; &bdquo;&ndash;1&rdquo;&nbsp; von&nbsp; $q(t)$ &nbsp; &rArr; &nbsp;  Symbol &nbsp;$\rm L$&nbsp; wird durch den ternären Koeffizienten &nbsp;$a_\nu = 0$&nbsp; codiert.&nbsp; Es können beliebig viele &nbsp;$a_\nu = 0$&nbsp; aufeinanderfolgen.
+
*Aus den bisherigen Versuchen erkennt man, dass der MS43&ndash;Code mindestens zwei Tabellen benutzt, zwischen denen gemäß dem aktuellen RDS&ndash;Wert umgeschaltet wird.  
*Der Binärwert&nbsp; &bdquo;+1&rdquo;&nbsp; von &nbsp;$q(t)$ &nbsp; &rArr; &nbsp;  Symbol &nbsp;$\rm H$&nbsp; wird alternierend mit &nbsp;$a_\nu = +1$&nbsp; und &nbsp;$a_\nu = -1$&nbsp; dargestellt, beginnend mit&nbsp; $a_\nu = -1$, falls&nbsp; $b_0 = +1$.
+
*Aus der im Programm angegebenen Tabelle ist ersichtlich, dass tatsächlich drei  Tabellen benutzt werden.&nbsp; Die Einträge für&nbsp; ${\it \Sigma}_l= 1$&nbsp; und&nbsp; ${\it \Sigma}_l= 2$&nbsp; sind nämlich identisch.
*Aus der Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm A$ &nbsp; &rArr; &nbsp; $\langle \hspace{0.05cm}q_\nu \equiv +1 \hspace{0.05cm}\rangle$&nbsp; wird die Codesymbolfolge&nbsp; $+1, -1, +1, -1, \text{...}$&nbsp;. Lange Folgen&nbsp; $\langle \hspace{0.05cm}a_\nu \equiv +1 \hspace{0.05cm}\rangle$&nbsp; bzw. &nbsp; $\langle \hspace{0.05cm}a_\nu \equiv -1 \hspace{0.05cm}\rangle$&nbsp; sind ausgeschossen.
 
  
  
 
{{BlaueBox|TEXT=
 
{{BlaueBox|TEXT=
'''(4)'''&nbsp; Weiterhin AMI&ndash;Codierung.&nbsp; Interpretieren Sie die Autokorrelationsfunktion&nbsp; $\varphi_a(\lambda)$&nbsp; der Amplitudenkoeffizienten und das Leistungsdichtespektrum&nbsp; $\Phi_a(f)$. }}
+
'''(4)'''&nbsp; Interpretieren Sie die Ergebnisse der 4B3T&ndash;Codierung für die Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm B$ &nbsp; &rArr; &nbsp; $\langle q_\nu \rangle = \langle 1, 1, 1, 0; \ 0, 0, 1, 0; \ 1, 1, 1, 1  \rangle $&nbsp; und den MS43&ndash;Code.}}
*Die diskrete AKF&nbsp; $\varphi_a(\lambda)$&nbsp; der Amplitudenkoeffizienten ist nur für ganzzahlige&nbsp; $\lambda$&ndash;Werte definiert.&nbsp; Beim AMI&ndash;Code&nbsp; $(N_{\rm C}=1)$&nbsp; sind für&nbsp; $|\lambda| > 1$&nbsp; alle&nbsp; $\varphi_a(\lambda)= 0$.
 
*$\varphi_a(\lambda = 0)$&nbsp; ist gleich dem quadratischen Mittelwert der Amplitudenkoeffizienten &nbsp; &rArr; &nbsp; $\varphi_a(\lambda = 0) = {\rm Pr}(a_\nu = +1) \cdot (+1)^2 + {\rm Pr}(a_\nu = -1) \cdot (-1)^2 = 0.5.$
 
*Zum Erwartungswert&nbsp; ${\rm E}\big [a_\nu \cdot a_{\nu+1}\big]$&nbsp; tragen nur die Kombinationen&nbsp; $(+1, -1)$&nbsp; und&nbsp; $(-1, +1)$&nbsp; bei.&nbsp; Ergebnis:&nbsp; $\varphi_a(\lambda = \pm 1)={\rm E}\big [a_\nu \cdot a_{\nu+1}\big]=-0.25.$
 
*Das Leistungsdichtespektrum&nbsp; ${\it \Phi}_a(f)$&nbsp; ist die Fouriertransformierte der diskreten AKF&nbsp; $\varphi_a(\lambda)$.&nbsp; Das Ergebnis ist&nbsp;  ${\it \Phi}_a(f)  =  {1}/{2} \cdot \big [1 - \cos (2\pi  f    T)\big ] = \sin^2
 
   (\pi  f    T)\hspace{0.05cm}.$
 
*Aus der Gleichsignalfreiheit &nbsp; &rArr; &nbsp;${\it \Phi}_a(f = 0)  = 0$&nbsp; folgt: &nbsp; Der AMI&ndash;Code ist insbesondere für Kanäle interessant, über die kein Gleichanteil übertragen werden kann.
 
  
 
+
*Bei dieser Quellensymbolfolge wird der RDS&ndash;Wert nicht verändert.&nbsp; Für jeden Startwert&nbsp; $(0$,&nbsp; $1$,&nbsp; $2$&nbsp; und&nbsp; $3)$&nbsp; gilt&nbsp; ${\it \Sigma}_0 = {\it \Sigma}_1 ={\it \Sigma}_2 ={\it \Sigma}_3 $,&nbsp; zum Beispiel:
{{BlaueBox|TEXT=
+
*${\it \Sigma}_0= 1$: &nbsp; &nbsp; $(1, 1, 1, 0)\ \rightarrow\ (0,\ - ,\ +) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_1= 1$: &nbsp; &nbsp; $(0, 0, 1, 0)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ -) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_2= 1$: &nbsp; &nbsp; $(1, 1, 1, 1)\ \rightarrow\ (-,\ 0 ,\ +) $ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Sigma}_3= 1.$
'''(5)'''&nbsp; Wir betrachten weiter die AMI&ndash;Codierung und den Rechteckimpuls.&nbsp; Interpretieren Sie die AKF&nbsp; $\varphi_s(\tau)$&nbsp; des Sendesignals und das LDS&nbsp; ${\it \Phi}_s(f)$. }}
+
*Der Grund hierfür ist, dass bei dieser Quellensymbolfolge jedes Ternär&ndash;Triple nach der Codierung genau ein &bdquo;Plus&rdquo; und ein &bdquo;Minus&rdquo; enthält.  
*$\varphi_s(\tau)$&nbsp; ergibt sich aus der Faltung der diskreten AKF&nbsp; $\varphi_a(\lambda)$&nbsp; mit&nbsp; $\varphi^{^{\hspace{0.05cm}\bullet}}_{g}(\tau)$.&nbsp;   Beim Rechteckimpuls&nbsp; $($Dauer $T)$&nbsp; ist die Energie&ndash;AKF&nbsp; $\varphi^{^{\hspace{0.05cm}\bullet}}_{g}(\tau)$&nbsp; ein Dreieck der Dauer&nbsp; $2T$.
 
*Es gilt&nbsp; $\varphi_s(\tau = 0)= \varphi_a(\lambda = 0) =0.5, \ \varphi_s(\pm T)= \varphi_a( 1) =-0.25,\ , \ \varphi_s( \pm 2T)= \varphi_a(2) =0.$&nbsp; Zwischen diesen diskreten Werten verläuft&nbsp; $\varphi_{s}(\tau)$&nbsp; stets linear.
 
*Das LDS&nbsp; ${\it \Phi}_s(f)$&nbsp; ergibt sich aus&nbsp; ${\it \Phi}_a(f)  =  \sin^2(\pi  f    T)$&nbsp; durch Multiplikation mit ${\it \Phi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(f)  = {\rm si}^2(\pi f T).$&nbsp; An den Nullstellen von&nbsp; ${\it \Phi}_a(f)$&nbsp; ändert sich dadurch nichts.  
 
  
  
 
{{BlaueBox|TEXT=
 
{{BlaueBox|TEXT=
'''(6)'''&nbsp; Was ändert sich bezüglich&nbsp; $s(t)$,&nbsp; $\varphi_s(\tau)$&nbsp; und&nbsp; ${\it \Phi}_s(f)$&nbsp; mit dem Nyquistimpuls?&nbsp; Variieren Sie hierbei den Rolloff&ndash;Faktor im Bereich&nbsp; $0 \le r \le 1$.}}
+
'''(5)'''&nbsp; Wieviele unterschiedliche Codetabellen verwendet dagegen der der modifizierte MS43&ndash;Code &nbsp; &rArr; &nbsp; $\rm MMS43$? }}
 
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*Ein einzelner Nyquistimpuls kann mit der Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm B$&nbsp; im&nbsp; $s(t)$&ndash;Bereich dargestellt werden.&nbsp; Man erkennt die äquidistanten Nulldurchgänge im Abstand&nbsp; $T$. 
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*Aus der im Programm angegebenen Tabelle ist ersichtlich, dass sich beim modifizierte MS43&ndash;Code tatsächlich alle vier  Tabellen unterscheiden.&nbsp;  
*Auch bei jeder AMI&ndash;Zufallsfolge entsprechen die Signalwerte&nbsp; $s(t=\nu \cdot T)$&nbsp; für jedes&nbsp; $r$&nbsp; genau ihren Solllagen.&nbsp; Außerhalb dieser Punkte gibt es Abweichungen.
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*Die Einträge für&nbsp; ${\it \Sigma}_l= 1$&nbsp; und&nbsp; ${\it \Sigma}_l= 2$&nbsp; sind zwar weitgehend gleich.&nbsp; Sie unterscheiden sich nur für die Binärsequenzen&nbsp; $(0, 1, 1, 0)$&nbsp; und&nbsp; $(1, 0, 1, 0)$.
*Im Sonderfall&nbsp; $r=0$&nbsp; ist das Energie&ndash;LDS&nbsp; ${\it \Phi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(f)$&nbsp; im Bereich&nbsp; $|f|<1/2T$&nbsp; konstant.&nbsp; Dementsprechend hat die Energie&ndash;AKF&nbsp; ${\it \varphi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(\tau)$&nbsp; einen&nbsp; $\rm si$&ndash;förmigen Verlauf.  
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*Der&nbsp; $\rm MMS43$&ndash;Code wird bei&nbsp; $\rm ISDN$&nbsp; (''Integrated Services Digital Network'')&nbsp; auf dem Teilnehmeranschluss&nbsp; $(U_{K0}$&ndash;Schnittstelle$)$ verwendet.&nbsp;
*Bei größerem&nbsp; $r$&nbsp; sind dagegen die Nullstellen von&nbsp; ${\it \varphi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(\tau)$&nbsp; nicht mehr äqidistant, da zwar&nbsp; $G(f)$&nbsp; das erste Nyquistkriterium erfüllt, aber nicht&nbsp; ${\it \Phi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(f)=  [G(f)]^2$.
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*Uns ist nicht bekannt, warum bei der Standardisierung der ursprüngliche MS43&ndash;Code modifiziert wurde.&nbsp; Wir vermuten, ein etwas günstigeres Leistungsdichtespektrum.
*Der wesentliche Vorteil des Nyquistimpulses ist die deutlich kleinere Bandbreite.&nbsp; Hier muss nur der Frequenzbereich&nbsp; $|f| < (1+r)/(2T)$&nbsp; bereitgestellt werden.
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{{BlaueBox|TEXT=
 
{{BlaueBox|TEXT=
'''(7)'''&nbsp; Wiederholen Sie den letzten Versuch mit dem Wurzel&ndash;Nyquistimpuls anstelle des Nyquistimpulses und interpretieren Sie die Ergebnisse. }}
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'''(6)'''&nbsp; Vergleichen Sie die Ergebnisse für&nbsp; $\rm MS43$&nbsp; und&nbsp; $\rm MMS43$&nbsp; für die Quellensymbolfolgen&nbsp; $\rm A$&nbsp; und&nbsp; $\rm B$&nbsp; und beliebige RDS&ndash;Startwerte.&nbsp; Wählen Sie den Modus &bdquo;Gesamt&rdquo;.}}
 
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*Für die Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm A$&nbsp; gibt es zwei unterschiedliche&nbsp; $\rm MS43$&ndash;Codesymbolfolgen und drei unterschiedliche &nbsp; $\rm MMS43$&ndash;Codesymbolfolgen.
*Im Sonderfall&nbsp; $r=0$&nbsp; sind die Ergebnisse wie in&nbsp; '''(6)'''.&nbsp;${\it \Phi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(f)$&nbsp; ist im Bereich&nbsp; $|f|<1/2T$&nbsp; konstant, außerhalb Null;&nbsp; ${\it \varphi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(\tau)$&nbsp; hat einen&nbsp; $\rm si$&ndash;förmigen Verlauf.
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*Für die Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm B$&nbsp; sind die&nbsp; $\rm MS43$&ndash;Codesymbolfolgen für alle möglichen&nbsp; ${\it \Sigma}_0$&nbsp; gleich.&nbsp; Bei&nbsp; $\rm MMS43$:&nbsp; zwei verschiedene Codierergebnisse.  
*Auch bei größerem&nbsp; $r$&nbsp; sind die Nullstellen von&nbsp; ${\it \varphi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(\tau)$&nbsp; äqidistant&nbsp; (aber nicht $\rm si$&ndash;förmig) &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Phi}^{^{\hspace{0.08cm}\bullet}}_{g}(f)=  [G(f)]^2$&nbsp; erfüllt  das erste Nyquistkriterium.  
 
*Dagegen erfüllt&nbsp; $G(f)$&nbsp; das erste Nyquistkriterium nicht&nbsp; $($außer für&nbsp; $r=0)$.&nbsp; Es kommt vielmehr bereits beim Sendesignal&nbsp; $s(t)$&nbsp; zu Impulsinterferenzen. 
 
*Dies ist aber auch kein grundlegendes Problem.&nbsp; Durch ein formgleiches Empfangsfilter wie&nbsp; $G(f)$&nbsp; werden Impulsinterferenzen vor dem Entscheider vermieden.
 
  
  
 
{{BlaueBox|TEXT=
 
{{BlaueBox|TEXT=
'''(8)'''&nbsp; Betrachten und kontrollieren Sie die Vorcodierung&nbsp; $(b_\nu)$&nbsp; und die Amplitudenoeffizienten&nbsp; $a_\nu$&nbsp; beim '''Duobinärcode''' &nbsp; $($Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm C$,&nbsp; $b_0 = +1)$. }}
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'''(7)'''&nbsp; Interpretieren Sie die Ergebnisse für die Symbolfolge&nbsp; $\rm C$ &nbsp; &rArr; &nbsp; $\langle q_\nu \rangle = \langle 0, 1, 1, 0; \  0, 1, 1, 0; \  0, 1, 1, 0  \rangle $&nbsp; für beide Codes und alle RDS&ndash;Startwerte.&nbsp;Modus:&nbsp; &bdquo;Gesamt&rdquo;.}}
*$b_1 = (q_1 = +1)\ {\rm XOR}\ (\overline{b_0}= -1) = +1,\ \ b_2 = (q_2 = -1)\ {\rm XOR}\ (\overline{b_1}= -1) = -1,\ \ b_3 = \text{...} =b_7 = +1,$&nbsp; $b_8 = b_{10} = \text{...} =-1$,&nbsp; $b_9 =b_{11} = \text{...}= +1$.
+
*Die vier Eingangsbit eines jeden Blocks sind&nbsp; $(0,\ 1,\ 1,\ 0)$.&nbsp; Beim&nbsp; $\rm MS43$&nbsp; werden diese ersetzt durch&nbsp; $(0,\ +,\ +)$,&nbsp; falls&nbsp; ${\it \Sigma}_l=0$;&nbsp; bzw.&nbsp; $(-,\ 0,\ 0)$,&nbsp; falls&nbsp; ${\it \Sigma}_l\ne0$.
*$a_1= 0.5 \cdot (b_1+b_0) = +1$,&nbsp; $a_2= 0.5 \cdot (b_2+b_1) =0$,&nbsp; $a_3= 0.5 \cdot (b_3+b_2) = 0$,&nbsp; $a_4=  \text{...}= a_7=+1$,&nbsp; $a_8=a_9=  \text{...}= 0$.
+
*Beim&nbsp; $\rm MMS43$&nbsp; werden diese ersetzt durch&nbsp; $(-,\ +,\ +)$,&nbsp; falls&nbsp; ${\it \Sigma}_l\le 1$;&nbsp; bzw.&nbsp; $(-,\ -,\ +)$,&nbsp; falls&nbsp; ${\it \Sigma}_l\ge 2$.&nbsp; '''Nur wenn Sie sehr viel Zeit haben:''' 
*Mit der Startbedingung&nbsp; $b_0 = -1$&nbsp; ergibt sich wieder die negierte Folge: &nbsp; &nbsp; $a_1= -1$,&nbsp; $a_2= a_3= 0$,&nbsp; $a_4=  \text{...}= a_7=-1$,&nbsp; $a_8=a_9=  \text{...}= 0$.
+
*Versuchen Sie den Sinn dieser Modifizierung von&nbsp; $\rm MS43$&nbsp; auf&nbsp; $\rm MMS43$&nbsp; zu ergründen.&nbsp; Uns vom $\rm LNTwww$&ndash;Team ist das nämlich nicht gelungen.
  
 
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{{BlaueBox|TEXT=
 
'''(9)'''&nbsp; Betrachten Sie nun die Duobinärodierung für mehrere Zufallsfolgen.&nbsp; Welche Regeln lassen sich aus diesen Versuchen für die Ampltitudenkoeffizienten&nbsp; $a_\nu$&nbsp; ableiten?}}
 
 
 
*Die diskreten AKF&ndash;Werte sind&nbsp; $\varphi_a(\lambda = 0) = +0.5$,&nbsp; $\varphi_a(\lambda = 1) = +0.25$,&nbsp; $\varphi_a(\lambda = 2) = 0$ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\it \Phi}_a(f) =  {1}/{2} \cdot \big [1 + \cos (2\pi  f    T)\big ] = \cos^2
 
  (\pi  f    T)\hspace{0.05cm}.$
 
*Im Gegensatz zur AMI&ndash;Codierung sind hier längere&nbsp; $+1$&ndash;Folgen und&nbsp; $-1$&ndash;Folgen möglich &nbsp; &rArr;  &nbsp; der Duobinärcode ist nicht gleichsignalfrei:&nbsp; ${\it \Phi}_a(f= 0)  =  1 \ (\ne 0).$
 
*Ebenso wie beim AMI&ndash;Code sind auch hier längere Nullfolgen möglich, was wieder zu Synchronisationsproblemen führen kann.
 
*Ausgeschlossen sind jedoch die Kombinationen&nbsp; $a_\nu = +1, \ a_{\nu+1} = -1$&nbsp; und &nbsp; $a_\nu = -1, \ a_{\nu+1} = +1$,&nbsp; erkennbar am LDS&ndash;Wert&nbsp; ${\it \Phi}_a(f= 1/(2T))  =  0.$   
 
*Solche direkten Übergänge&nbsp; $a_\nu = +1$ &nbsp; &rArr; &nbsp; $a_{\nu+1} = -1$&nbsp; bzw. &nbsp; $a_\nu = -1$ &nbsp; &rArr; &nbsp; $a_{\nu+1} = +1$&nbsp; führen zu großen Impulsinterferenzen und damit zu einer höheren Fehlerrate.
 
 
 
 
 
{{BlaueBox|TEXT=
 
'''(10)'''&nbsp; Vergleichen Sie die Codierergebnisse von Bipolarcode zweiter Ordnung&nbsp; $\rm (BIP2)$&nbsp; und AMI&ndash;Code für verschiedene Quellensymbolfolgen. }}
 
*Bei einem einzelnen&nbsp; $+1$&ndash;Impuls &nbsp; &rArr; &nbsp; Quellensymbolfolge&nbsp; $\rm B$&nbsp;  führen beide Codes zum gleichen Codersignal.&nbsp; Es ergibt sich jeweils ebenfalls  ein Einzelimpuls.
 
*Bei der Dauer&ndash;Eins&ndash;Folge&nbsp; $\rm A$&nbsp; ergibt sich nun die Coderfolge&nbsp; $\langle c_\nu \rangle = \langle -1,  -1,  +1,  +1,  -1,  -1,  +1,  +1,  \text{...}\rangle $&nbsp;  statt &nbsp; $\langle c_\nu \rangle = \langle -1,  +1,  -1,  +1,  -1,  +1,  -1, +1, \text{...}\rangle $.
 
*Der einfache Decodieralgorithmus des AMI&ndash;Codes&nbsp; $($die ternäre&nbsp; $0$&nbsp; wird zur binären&nbsp; $-1$,&nbsp; die ternären&nbsp; $\pm 1$&nbsp; zur binären&nbsp; $+1)$&nbsp; lässt sich bei&nbsp; $\rm BIP2$&nbsp; nicht anwenden.
 
 
 
 
 
{{BlaueBox|TEXT=
 
'''(11)'''&nbsp; Betrachten und interpretieren Sie die verschiedenen AKF&ndash; und LDS&ndash;Grafiken des&nbsp; $\rm BIP2$&nbsp; im Vergleich zum AMI&ndash;Code. }} 
 
*Bei&nbsp; $\rm AMI$&nbsp; ist&nbsp; $\varphi_a(\lambda = \pm 1) = -0.25, \ \varphi_a(\lambda = \pm 2) = 0$.&nbsp; Für&nbsp; $\rm BIP2$&nbsp; gilt&nbsp; $\varphi_a(\lambda = \pm 1) = 0, \ \varphi_a(\lambda = \pm 2) = -0.25$.&nbsp; In beiden Fällen ist&nbsp; $\varphi_a(\lambda = 0) = 0.5$.
 
*Aus dem&nbsp; $\rm AMI$&ndash;LDS&nbsp; ${\it \Phi}_a(f) = \sin^2  (\pi \cdot  f  T)$&nbsp; folgt das&nbsp; $\rm BIP2$&ndash;LDS&nbsp; ${\it \Phi}_a(f) = \sin^2 (2\pi \cdot f    T)$&nbsp; durch Stauchung hinsichtlich&nbsp; $f$&ndash;Achse.
 
* Nullstelle bei&nbsp; $f=0$:&nbsp; Es folgen höchstens zwei&nbsp; $+1$&nbsp; direkt aufeinander, und auch maximal nur zwei&nbsp; $-1$.&nbsp; Beim AMI&ndash;Code treten&nbsp; $+1$&nbsp; und&nbsp; $-1$&nbsp; nur isoliert auf.
 
*Nächste Nullstelle bei&nbsp; $f=1/(2T)$:&nbsp; Die unendlich lange&nbsp; $(+1, -1)$&ndash;Folge ist bei diesem Code ebenso wie beim Duobinärcode ausgeschlossen.
 
*Betrachten und interpretieren Sie auch die Funktionen&nbsp; $\varphi_s(\tau)$&nbsp; und&nbsp; ${\it \Phi}_s(f)$&nbsp; für die Impulse &bdquo;Rechteck&rdquo;, &bdquo;Nyquist&rdquo; und &bdquo;Wurzel&ndash;Nyquist&rdquo;.
 
  
 
== Zur Handhabung des Applets==
 
== Zur Handhabung des Applets==
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[[Datei:Exercise_4B3T.png|right|600px|frame|Bildschirmabzug der englischen Version]]
[[Datei:Anleitung_abtast.png|right|600px]]
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&nbsp; &nbsp; '''(A)''' &nbsp; &nbsp; Auswahl der Quellensymbolfolge:&nbsp; $\rm A$,&nbsp; $\rm B$&nbsp; oder&nbsp; $\rm C$   
&nbsp; &nbsp; '''(A)''' &nbsp; &nbsp; Auswahl eines von vier Quellensignalen 
 
  
&nbsp; &nbsp; '''(B)''' &nbsp; &nbsp; Parameterwahl für Quellensignal&nbsp; $1$&nbsp; (Amplitude, Frequenz, Phase)  
+
&nbsp; &nbsp; '''(B)''' &nbsp; &nbsp; Programmoptionen <br>&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; $($Zufallsfolge,&nbsp; blockweise RDS-Berechnung,&nbsp; Gesamtansicht,&nbsp; Reset$)$
  
&nbsp; &nbsp; '''(C)''' &nbsp; &nbsp; Ausgabe der verwendeten Programmparameter  
+
&nbsp; &nbsp; '''(C)''' &nbsp; &nbsp; "MS43"&nbsp; oder&nbsp; "MMS43"  
  
&nbsp; &nbsp; '''(D)''' &nbsp; &nbsp; Parameterwahl für Abtastung&nbsp; $(f_{\rm G})$&nbsp; und <br>&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Signalrekonstruktion&nbsp; $(f_{\rm A},\ r)$
+
&nbsp; &nbsp; '''(D)''' &nbsp; &nbsp; Berechnung der&nbsp; "Running Digital Sum"
  
&nbsp; &nbsp; '''(E)''' &nbsp; &nbsp; Skizze des Empfänger&ndash;Frequenzgangs&nbsp; $H_{\rm E}(f)$
+
&nbsp; &nbsp; '''(E)''' &nbsp; &nbsp; Blockweise Bitänderung
  
&nbsp; &nbsp; '''(F)''' &nbsp; &nbsp; Numerische Ausgabe&nbsp; $(P_x, \ P_{\rm \varepsilon}, \ 10 \cdot \lg(P_x/ P_{\rm \varepsilon})$
+
&nbsp; &nbsp; '''(F)''' &nbsp; &nbsp; Grafikbereich für das Quellensignal&nbsp; $q(t)$  
  
&nbsp; &nbsp; '''(G)''' &nbsp; &nbsp; Darstellungsauswahl für Zeitbereich
+
&nbsp; &nbsp; '''(G)''' &nbsp; &nbsp; Grafikbereich für das Codersignal&nbsp; $c(t)$ 
  
&nbsp; &nbsp; '''(H)''' &nbsp; &nbsp; Grafikbereich für Zeitbereich
+
&nbsp; &nbsp; '''(H)''' &nbsp; &nbsp; Gesamtdarstellung der Werte&nbsp; ${\it \Sigma}_0,\ {\it \Sigma}_1, \ {\it \Sigma}_2, \ {\it \Sigma}_4$&nbsp; für&nbsp; "MS43"&nbsp; und&nbsp; "MMS43"
  
&nbsp; &nbsp; '''( I )''' &nbsp; &nbsp; Darstellungsauswahl für Frequenzbereich 
+
&nbsp; &nbsp; '''(I)''' &nbsp; &nbsp; Aufgabenauswahl
  
&nbsp; &nbsp; '''(J)''' &nbsp; &nbsp; Grafikbereich für Frequenzbereich
+
&nbsp; &nbsp; '''(I)''' &nbsp; &nbsp; Fragen und Lösungen
  
&nbsp; &nbsp; '''(K)''' &nbsp; &nbsp; Bereich für Übungen:&nbsp; Aufgabenauswahl, Fragen, Musterlösung
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==Über die Autoren==
 
==Über die Autoren==
 
Dieses interaktive Berechnungstool  wurde am&nbsp; [http://www.lnt.ei.tum.de/startseite Lehrstuhl für Nachrichtentechnik]&nbsp; der&nbsp; [https://www.tum.de/ Technischen Universität München]&nbsp; konzipiert und realisiert.  
 
Dieses interaktive Berechnungstool  wurde am&nbsp; [http://www.lnt.ei.tum.de/startseite Lehrstuhl für Nachrichtentechnik]&nbsp; der&nbsp; [https://www.tum.de/ Technischen Universität München]&nbsp; konzipiert und realisiert.  
 
*Die erste Version wurde 2010 von&nbsp; [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Studierende#Stefan_M.C3.BCller_.28Diplomarbeit_LB_2010.29|Stefan Müller]]&nbsp; im Rahmen seiner Diplomarbeit (LB) mit &bdquo;FlashMX&ndash;Actionscript&rdquo; erstellt (Betreuer:&nbsp; [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Mitarbeiter_und_Dozenten#Prof._Dr.-Ing._habil._G.C3.BCnter_S.C3.B6der_.28am_LNT_seit_1974.29|Günter Söder]]).  
 
*Die erste Version wurde 2010 von&nbsp; [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Studierende#Stefan_M.C3.BCller_.28Diplomarbeit_LB_2010.29|Stefan Müller]]&nbsp; im Rahmen seiner Diplomarbeit (LB) mit &bdquo;FlashMX&ndash;Actionscript&rdquo; erstellt (Betreuer:&nbsp; [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Mitarbeiter_und_Dozenten#Prof._Dr.-Ing._habil._G.C3.BCnter_S.C3.B6der_.28am_LNT_seit_1974.29|Günter Söder]]).  
* 2020 wurde das Programm  von&nbsp; [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Studierende#Carolin_Mirschina_.28Ingenieurspraxis_Math_2019.2C_danach_Werkstudentin.29|Carolin Mirschina]]&nbsp; im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf  &bdquo;HTML5&rdquo; umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer:&nbsp; [[Biografien_und_Bibliografien/Beteiligte_der_Professur_Leitungsgebundene_%C3%9Cbertragungstechnik#Tasn.C3.A1d_Kernetzky.2C_M.Sc._.28bei_L.C3.9CT_seit_2014.29|Tasnád Kernetzky]]).
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* 2020 wurde das Programm  von&nbsp; [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Studierende#Carolin_Mirschina_.28Ingenieurspraxis_Math_2019.2C_danach_Werkstudentin.29|Carolin Mirschina]]&nbsp; im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf  &bdquo;HTML5&rdquo; umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer:&nbsp; [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_LÜT-Angehörige#Dr.-Ing._Tasn.C3.A1d_Kernetzky_.28bei_L.C3.9CT_von_2014-2022.29|Tasnád Kernetzky]]).
  
  
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==Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster==
 
==Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster==
  
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2023, 10:43 Uhr

Applet in neuem Tab öffnen   Open English Version


Programmbeschreibung


Das Applet verdeutlicht das Prinzip der  $\rm 4B3T$–Codierung.  Hierbei wird jeweils ein Block von vier Binärsymbolen durch eine Sequenz aus drei Ternärsymbolen ersetzt.  Daraus ergibt sich eine relative Coderedundanz von knapp  $16\%$,  die dazu verwendet wird, um Gleichsignalfreiheit zu erzielen.

Die Umcodierung der sechzehn möglichen Binärblöcke in die entsprechenden Ternärblöcke könnte prinzipiell nach einer festen Codetabelle erfolgen. Um die spektralen Eigenschaften dieser Codes weiter zu verbessern, werden bei den 4B3T–Codes aber stets mehrere Codetabellen verwendet, die nach der „laufenden digitalen Summe”  $($englisch:  Running Digital Sum,  kurz  $\rm RDS)$  blockweise ausgewählt werden.

Im Applet sind im unteren Bereich die entsprechenden Codetabellen angegeben, und zwar alternativ für

  • den $\rm MS43$–Code (von:   $\rm M$onitored $\rm S$um $\rm 4$B$\rm 3$T–Code), und
  • den $\rm MMS43$–Code (von:  $\rm M$odified $\rm MS43$).


Eingabeparameter sind neben dem gewünschten Code (MS43 oder MMS43) der RDS–Startwert  $\rm RDS_0$  sowie zwölf binäre Quellensymbole  $q_\nu \in \{0,\ 1\}$,  entweder per Hand, per Voreinstellung  $($Quellensymbolfolge  $\rm A$,  $\rm B$,  $\rm C)$ oder per Zufallsgenerator. 

Vom Programm angeboten werden zwei verschiedene Modi:

  • Im Modus „Schritt” werden die drei Blöcke sukzessive abgearbeitet (jeweils Festlegung der drei Ternärsymbole, Aktualisierung des RDS–Wertes und damit Festlegung der Codetabelle für den nächsten Block.
  • Im Modus „Gesamt” werden nur die Codierergebnisse angezeigt, aber gleichzeitig für die beiden möglichen Codes und jeweils für alle vier möglichen RDS–Startwerte.  Die Grafik und der RDS–Ausgabeblock rechts beziehen sich dabei auf die getroffenen Einstellungen.


Theoretischer Hintergrund

Klassifizierung verschiedener Codierverfahren


Wir betrachten das dargestellte digitale Übertragungsmodell.  Wie aus diesem Blockschaltbild zu erkennen ist, unterscheidet man je nach Zielrichtung zwischen drei verschiedenen Arten von Codierung, jeweils realisiert durch den sendeseitigen Codierer (Coder) und den zugehörigen Decodierer (Decoder) beim Empfänger:

Vereinfachtes Modell eines Nachrichtenübertragungssystems
  • $\text{Quellencodierung:}$  Entfernen (unnötiger) Redundanz, um Daten möglichst effizient speichern oder übertragen zu können   ⇒   Datenkomprimierung.  Beispiel:  Differentielle Pulscodemodulation  $\rm (DPCM)$  in der Bildcodierung.
  • $\text{Kanalcodierung:}$  Gezieltes Hinzufügen (sinnvoller) Redundanz, die man beim Empfänger zur Fehlererkennung oder zur Fehlererkennung nutzen kann.  Wichtigste Vertreter:  Blockcodes, Faltungscodes, Turbocodes.
  • $\text{Leitungscodierung:}$  Umcodierung der Quellensymbole, um das Signal an die Spektraleigenschaften von Kanal und Empfangseinrichtungen anzupassen, etwa, um bei einem Kanal mit  $H_{\rm K}(f = 0) = 0$  ein gleichsignalfreies Sendesignal  $x(t)$  zu erreichen.  


Bei den Leitungscodes unterscheidet man weiter:

  • $\text{Symbolweise Codierung:}$  Mit jedem ankommenden Binärsymbol  $q_ν$  wird ein mehrstufiges (zum Beispiel: ternäres) Codesymbol  $c_ν$  erzeugt, das auch von den vorherigen Binärsymbolen abhängt.  Die Symboldauern  $T_q$  und  $T_c$  sind hierbei identisch.  Beispiel:  Pseudoternärcodes (AMI–Code, Duobinärcode).
  • $\text{Blockweise Codierung:}$  Ein Block aus  $m_q$  Binärsymbolen  $(M_q = 2)$  wird durch eine Sequenz aus  $m_c$  höherstufigen Symbolen  $(M_c > 2)$  ersetzt.  Ein Kennzeichen dieser Codeklasse ist  $T_c> T_q$.  Beispiele sind redundanzfreie Mehrstufencodes  $(M_c$ ist eine Zweierpotenz$)$  sowie die hier betrachteten $\text{4B3T-Codes}$.


Allgemeine Beschreibung der 4B3T–Codes

Der bekannteste Blockcode zur Leitungscodierung ist der  $\rm 4B3T–Code$  mit den Codeparametern

$$m_q = 4,\hspace{0.2cm}M_q = 2,\hspace{0.2cm}m_c = 3,\hspace{0.2cm}M_c = 3\hspace{0.05cm},$$

der bereits in den 1970–er Jahren entwickelt wurde und beispielsweise bei   ISDN  (Integrated Services Digital Networks ) eingesetzt wird.

Ein 4B3T–Code besitzt folgende Eigenschaften:

  • Wegen  $m_q \cdot T_q = m_c \cdot T_c$  ist die Symboldauer  $T=T_c$  des Codersignals um den Faktor  $4/3$  größer als die Bitdauer  $T_{\rm B}=T_q$  des binären Quellensignals. Daraus ergibt sich die günstige Eigenschaft, dass der Bandbreitenbedarf um ein Viertel geringer ist als bei redundanzfreier Binärübertragung.
  • Die relative Redundanz der 4B3T–Codes ergibt sich zu
$$r_c = 1- \frac{m_q \cdot {\rm log_2}\hspace{0.05cm} (M_q)}{m_c \cdot {\rm log_2} \hspace{0.05cm}(M_c)} = 1- \frac{4 \cdot {\rm log_2}\hspace{0.05cm} (2)}{3 \cdot {\rm log_2} \hspace{0.05cm}3}= 1- \frac{4 }{3 \cdot 1.585}\hspace{0.05cm}\approx{0.158}.$$
  • Diese Redundanz von knapp  $16\%$  wird dazu verwendet, um Gleichsignalfreiheit zu erzielen.  Das 4B3T–codierte Signal kann somit ohne merkbare Beeinträchtigung auch über einen Kanal mit der Eigenschaft  $H_{\rm K}(f= 0) = 0$  übertragen werden.


Die Umcodierung der sechzehn möglichen Binärblöcke in die entsprechenden Ternärblöcke könnte prinzipiell nach einer festen Codetabelle vorgenommen werden.  Um die spektralen Eigenschaften dieser Codes weiter zu verbessern, werden bei den gebräuchlichen 4B3T–Codes, nämlich

  • dem 4B3T–Code nach Jessop und Waters,
  • dem MS43–Code (von:  $\rm M$onitored $\rm S$um $\rm 4$B$\rm 3$T–Code),
  • dem FoMoT–Code (von:  $\rm Fo$ur $\rm Mo$de $\rm T$ernary),

zwei oder mehrere Codetabellen verwendet, deren Auswahl von der „laufenden digitalen Summe” der Amplitudenkoeffizienten gesteuert wird.


Laufende digitale Summe

Codetabellen für drei 4B3T-Codes

Die ternären Amplitudenkoeffizienten seien $a_\nu \in \{ -1, \ 0, +1\}$. 

Nach der Übertragung von  l  Blöcken gilt für die „Laufende Digitale Summe”  $($englisch:  Running Digital Sum,  kurz  $\rm RDS)$:

$${\it \Sigma}_l = \sum_{\nu = 1}^{3 \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} l}\hspace{0.02cm} a_\nu \hspace{0.05cm}.$$

Die Auswahl der Tabelle zur Codierung des  $(l + 1)$–ten Blocks erfolgt abhängig vom aktuellen Wert  ${\it \Sigma}_l$.

In der Tabelle sind die Codierregeln für die drei oben genannten 4B3T–Codes angegeben. Zur Vereinfachung der Schreibweise steht „+” für den Amplitudenkoeffizienten „+1” und „–” für den Koeffizienten „–1”.

  1.  Die zwei Codetabellen des Jessop–Waters–Codes sind so gewählt, dass die laufende digitale Summe  ${\it \Sigma}_l$  stets zwischen $0$ und $5$ liegt.
  2.  Bei den beiden anderen Codes (MS43, FoMoT) erreicht man durch drei bzw. vier alternative Tabellen die Beschränkung der laufenden digitalen Summe auf den Wertebereich  $0 \le {\it \Sigma}_l \le 3$.


Im Applet werden betrachtet:

  • der $\rm MS43$–Code (von:   $\rm M$onitored $\rm S$um $\rm 4$B$\rm 3$T–Code),
  • der $\rm MMS43$–Code (von:  $\rm M$odified $\rm MS43$).


Zur Farbgebung der nebenstehenden Grafik:

  1. Graue Hintergung:  Der RDS–Wert bleibt gleich:  ${\it \Sigma}_{l+1} = {\it \Sigma}_l$.
  2. Rote Hintergung:  Der RDS–Wert wird größer:  ${\it \Sigma}_{l+1} > {\it \Sigma}_l$.
  3. Blaue Hintergung:  Der RDS–Wert wird kleiner:  ${\it \Sigma}_{l+1} < {\it \Sigma}_l$.
  4. Zu– bzw. Abnahme ist umso größer, je intensiver die Farben sind.


AKF und LDS der 4B3T–Codes

Markovdiagramm zur Analyse des 4B3T-Codes (FoMoT)

Die Vorgehensweise zur Berechnung von AKF und LDS wird hier nur stichpunktartig skizziert
(im Applet wird hierauf nicht eingegangen):

(1)   Der Übergang der laufenden digitalen Summe von  ${\it \Sigma}_l$  nach  ${\it \Sigma}_{l+1}$  wird durch eine homogene stationäre Markovkette erster Ordnung mit sechs (Jessop–Waters) bzw. vier Zuständen (MS43, FoMoT) beschrieben. Für den FoMoT–Code gilt das rechts skizzierte Markovdiagramm.


(2)   Die Werte an den Pfeilen kennzeichnen die Übergangswahrscheinlichkeiten  ${\rm Pr}({\it \Sigma}_{l+1}|{\it \Sigma}_{l})$, die sich aus den jeweiligen Codetabellen ergeben. Die Farben korrespondieren zu den Hinterlegungen der Tabelle auf der letzten Seite. Aufgrund der Symmetrie des FoMoT–Markovdiagramms sind die vier Wahrscheinlichkeiten alle gleich:

$${\rm Pr}({\it \Sigma}_{l} = 0) = \text{...} = {\rm Pr}({\it \Sigma}_{l} = 3) = 1/4.$$


(3)   Die Autokorrelationsfunktion (AKF)  $\varphi_a(\lambda) = {\rm E}\big [a_\nu \cdot a_{\nu+\lambda}\big ]$  der Amplitudenkoeffizienten kann aus diesem Diagramm ermittelt werden. Einfacher als die analytische Berechnung, die eines sehr großen Rechenaufwands bedarf, ist die simulative Bestimmung der AKF–Werte mittels Computer.


Durch Fouriertransformation der AKF kommt man zum Leistungsdichtespektrum (LDS)  ${\it \Phi}_a(f)$  der Amplitudenkoeffizienten entsprechend der folgenden Grafik aus [ST85][1]. Das skizzierte LDS wurde für den FoMoT–Code ermittelt, dessen Markovdiagramm oben dargestellt ist. Die Unterschiede der einzelnen 4B3T–Codes sind nicht sonderlich ausgeprägt. So gilt für den MS43–Code  ${\rm E}\big [a_\nu^2 \big ] \approx 0.65$  und für die beiden anderen 4B3T-Codes (Jessop/Waters, MS43)  ${\rm E}\big [a_\nu^2 \big ] \approx 0.69$.

Leistungsdichtespektrum (der Ampltudenkoeffizienten) von 4B3T im Vergleich zu redundanzfreier und AMI-Codierung

Die Aussagen dieser Grafik kann man wie folgt zusammenfassen:

  • Die Grafik zeigt das LDS  ${\it \Phi}_a(f)$  der Amplitudenkoeffizienten  $a_\nu$  des 4B3T-Codes   ⇒   rote Kurve.
  • Das LDS  ${\it \Phi}_s(f)$  unter Einbeziehung des Sendegrundimpulses erhält man durch Multiplikation mit  $1/T \cdot |G(f)|^2$. Beispielsweise muss man  ${\it \Phi}_a(f)$  mit einer  $\rm si^2$–Funktion multiplizieren, wenn  $g(t)$  einen Rechteckimpuls beschreibt.
  • Bei redundanzfreier Binär– oder Ternärcodierung ergibt sich jeweils ein konstantes  ${\it \Phi}_a(f)$, dessen Höhe von der Stufenzahl  $M$  abhängt (unterschiedliche Signalleistung).
  • Dagegen weist das 4B3T–Leistungsdichtespektrum Nullstellen bei  $f = 0$  und Vielfachen von  $f = 1/T$  auf.
  • Die Nullstelle bei  $f = 0$  hat den Vorteil, dass das 4B3T–Signal ohne große Einbußen auch über einen so genannten Telefonkanal  übertragen werden kann, der aufgrund von Übertragern für ein Gleichsignal nicht geeignet ist.
  • Die Nullstelle bei  $f = 1/T$  hat den Nachteil, dass dadurch die Taktrückgewinnung am Empfänger erschwert wird. Außerhalb dieser Nullstellen weisen die 4B3T–Codes ein flacheres  ${\it \Phi}_a(f)$  auf als beispielsweise der  AMI–Code  (blaue Kurve), was von Vorteil ist.
  • Der Grund für den flacheren LDS–Verlauf bei mittleren Frequenzen sowie den steileren Abfall zu den Nullstellen hin ist, dass bei den 4B3T–Codes bis zu fünf  $+1$–  bzw.  $-1$–Koeffizienten aufeinanderfolgen können.  Beim AMI–Code treten diese Symbole nur isoliert auf.


Versuchsdurchführung

Übungen.png
  • Wählen Sie zunächst die Nummer  (12, ... )  der zu bearbeitenden Aufgabe.
  • Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt.  Die Parameterwerte sind angepasst.
  • Lösung nach Drücken von „Musterlösung”.
  • Die Nummer  0  entspricht einem „Reset”:  Einstellung wie beim Programmstart.
  • Für die Quellensymboleingabe wird  „0”  und  „–”  gleichermaßen verwendet,  ebenso   „1”  und  „+”.


(1)  Verdeutlichen Sie sich die 4B3T–Codierung der Quellensymbolfolge  $\rm A$   ⇒   $\langle q_\nu \rangle = \langle 0, 1, 0, 1; \ 1, 0, 1, 1; \ 0, 1, 1, 0 \rangle $  gemäß dem  $\rm MS43$–Code im Schrittmodus.
          Der RDS-Startwert sei  ${\it \Sigma}_0= 0$.   Hinweis:  Die Quellensymbolfolge ist durch Semikola bereits in Teilfolgen mit jeweils vier Binärsymbolen unterteilt.

  • Ausgehend vom RDS-Startwert  ${\it \Sigma}_0= 0$  erkennt man folgende Codierung der ersten vier Binärsymbole (erster Block):  $(0, 1, 0, 1)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ +) $   ⇒   ${\it \Sigma}_1= 2.$
  • Für die nächsten vier Binärsymbole (zweiter Block) ist nun von  ${\it \Sigma}_1= 2$  auszugehen:  $(1, 0, 1, 1)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_2= 3.$
  • Die Codierung der Binärsymbole 9 bis 12 (dritter Block) ergibt sich mit  ${\it \Sigma}_2= 3$  zu  $(0, 1, 1, 0,)\ \rightarrow\ (-,\ 0 ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_3= 2.$


(2)  Wiederholen Sie diesen Versuch mit den anderen möglichen RDS-Startwerten  ${\it \Sigma}_0= 1$,  ${\it \Sigma}_0= 2$  und  ${\it \Sigma}_0= 3.$  Wie unterscheiden sich die Codierergebnisse?

  • ${\it \Sigma}_0= 1$:     $(0, 1, 0, 1)\ \rightarrow\ (0,\ - ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_1= 0$:     $(1, 0, 1, 1)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_2= 1$:     $(0, 1, 1, 0)\ \rightarrow\ (-,\ 0 ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_3= 0.$
  • ${\it \Sigma}_0= 2$:     $(0, 1, 0, 1)\ \rightarrow\ (0,\ - ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_1= 1$:     $(1, 0, 1, 1)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_2= 2$:     $(0, 1, 1, 0)\ \rightarrow\ (-,\ 0 ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_3= 1.$
  • ${\it \Sigma}_0= 3$:     $(0, 1, 0, 1)\ \rightarrow\ (0,\ - ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_1= 2$:     $(1, 0, 1, 1)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_2= 3$:     $(0, 1, 1, 0)\ \rightarrow\ (-,\ 0 ,\ 0) $   ⇒   ${\it \Sigma}_3= 2.$


(3)  Wieviele unterschiedliche Codetabellen verwendet der  $\rm MS43$–Code?

  • Aus den bisherigen Versuchen erkennt man, dass der MS43–Code mindestens zwei Tabellen benutzt, zwischen denen gemäß dem aktuellen RDS–Wert umgeschaltet wird.
  • Aus der im Programm angegebenen Tabelle ist ersichtlich, dass tatsächlich drei Tabellen benutzt werden.  Die Einträge für  ${\it \Sigma}_l= 1$  und  ${\it \Sigma}_l= 2$  sind nämlich identisch.


(4)  Interpretieren Sie die Ergebnisse der 4B3T–Codierung für die Quellensymbolfolge  $\rm B$   ⇒   $\langle q_\nu \rangle = \langle 1, 1, 1, 0; \ 0, 0, 1, 0; \ 1, 1, 1, 1 \rangle $  und den MS43–Code.

  • Bei dieser Quellensymbolfolge wird der RDS–Wert nicht verändert.  Für jeden Startwert  $(0$,  $1$,  $2$  und  $3)$  gilt  ${\it \Sigma}_0 = {\it \Sigma}_1 ={\it \Sigma}_2 ={\it \Sigma}_3 $,  zum Beispiel:
  • ${\it \Sigma}_0= 1$:     $(1, 1, 1, 0)\ \rightarrow\ (0,\ - ,\ +) $   ⇒   ${\it \Sigma}_1= 1$:     $(0, 0, 1, 0)\ \rightarrow\ (+,\ 0 ,\ -) $   ⇒   ${\it \Sigma}_2= 1$:     $(1, 1, 1, 1)\ \rightarrow\ (-,\ 0 ,\ +) $   ⇒   ${\it \Sigma}_3= 1.$
  • Der Grund hierfür ist, dass bei dieser Quellensymbolfolge jedes Ternär–Triple nach der Codierung genau ein „Plus” und ein „Minus” enthält.


(5)  Wieviele unterschiedliche Codetabellen verwendet dagegen der der modifizierte MS43–Code   ⇒   $\rm MMS43$?

  • Aus der im Programm angegebenen Tabelle ist ersichtlich, dass sich beim modifizierte MS43–Code tatsächlich alle vier Tabellen unterscheiden. 
  • Die Einträge für  ${\it \Sigma}_l= 1$  und  ${\it \Sigma}_l= 2$  sind zwar weitgehend gleich.  Sie unterscheiden sich nur für die Binärsequenzen  $(0, 1, 1, 0)$  und  $(1, 0, 1, 0)$.
  • Der  $\rm MMS43$–Code wird bei  $\rm ISDN$  (Integrated Services Digital Network)  auf dem Teilnehmeranschluss  $(U_{K0}$–Schnittstelle$)$ verwendet. 
  • Uns ist nicht bekannt, warum bei der Standardisierung der ursprüngliche MS43–Code modifiziert wurde.  Wir vermuten, ein etwas günstigeres Leistungsdichtespektrum.


(6)  Vergleichen Sie die Ergebnisse für  $\rm MS43$  und  $\rm MMS43$  für die Quellensymbolfolgen  $\rm A$  und  $\rm B$  und beliebige RDS–Startwerte.  Wählen Sie den Modus „Gesamt”.

  • Für die Quellensymbolfolge  $\rm A$  gibt es zwei unterschiedliche  $\rm MS43$–Codesymbolfolgen und drei unterschiedliche   $\rm MMS43$–Codesymbolfolgen.
  • Für die Quellensymbolfolge  $\rm B$  sind die  $\rm MS43$–Codesymbolfolgen für alle möglichen  ${\it \Sigma}_0$  gleich.  Bei  $\rm MMS43$:  zwei verschiedene Codierergebnisse.


(7)  Interpretieren Sie die Ergebnisse für die Symbolfolge  $\rm C$   ⇒   $\langle q_\nu \rangle = \langle 0, 1, 1, 0; \ 0, 1, 1, 0; \ 0, 1, 1, 0 \rangle $  für beide Codes und alle RDS–Startwerte. Modus:  „Gesamt”.

  • Die vier Eingangsbit eines jeden Blocks sind  $(0,\ 1,\ 1,\ 0)$.  Beim  $\rm MS43$  werden diese ersetzt durch  $(0,\ +,\ +)$,  falls  ${\it \Sigma}_l=0$;  bzw.  $(-,\ 0,\ 0)$,  falls  ${\it \Sigma}_l\ne0$.
  • Beim  $\rm MMS43$  werden diese ersetzt durch  $(-,\ +,\ +)$,  falls  ${\it \Sigma}_l\le 1$;  bzw.  $(-,\ -,\ +)$,  falls  ${\it \Sigma}_l\ge 2$.  Nur wenn Sie sehr viel Zeit haben:
  • Versuchen Sie den Sinn dieser Modifizierung von  $\rm MS43$  auf  $\rm MMS43$  zu ergründen.  Uns vom $\rm LNTwww$–Team ist das nämlich nicht gelungen.


Zur Handhabung des Applets

Bildschirmabzug der englischen Version



    (A)     Auswahl der Quellensymbolfolge:  $\rm A$,  $\rm B$  oder  $\rm C$

    (B)     Programmoptionen
                $($Zufallsfolge,  blockweise RDS-Berechnung,  Gesamtansicht,  Reset$)$

    (C)     "MS43"  oder  "MMS43"

    (D)     Berechnung der  "Running Digital Sum"

    (E)     Blockweise Bitänderung

    (F)     Grafikbereich für das Quellensignal  $q(t)$

    (G)     Grafikbereich für das Codersignal  $c(t)$

    (H)     Gesamtdarstellung der Werte  ${\it \Sigma}_0,\ {\it \Sigma}_1, \ {\it \Sigma}_2, \ {\it \Sigma}_4$  für  "MS43"  und  "MMS43"

    (I)     Aufgabenauswahl

    (I)     Fragen und Lösungen



Über die Autoren

Dieses interaktive Berechnungstool wurde am  Lehrstuhl für Nachrichtentechnik  der  Technischen Universität München  konzipiert und realisiert.

  • Die erste Version wurde 2010 von  Stefan Müller  im Rahmen seiner Diplomarbeit (LB) mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer:  Günter Söder).
  • 2020 wurde das Programm von  Carolin Mirschina  im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer:  Tasnád Kernetzky).


Die Umsetzung dieses Applets auf HTML 5 wurde durch die  Exzellenzinitiative  der TU München finanziell unterstützt. Wir bedanken uns.



Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster

Applet in neuem Tab öffnen   Open English Version

  1. Söder, G.; Tröndle, K.: Digitale Übertragungssysteme - Theorie, Optimierung & Dimensionierung der Basisbandsysteme. Berlin – Heidelberg: Springer, 1985.