Aufgaben:Aufgabe 4.4: Herkömmliche Entropie und differenzielle Entropie: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 22: | Zeile 22: | ||
*Aber im allgemeinen Fall – so im [[Informationstheorie/Differentielle_Entropie#Entropie_wertkontinuierlicher_Zufallsgr.C3.B6.C3.9Fen_nach_Quantisierung|Beispiel 2 mit dreieckförmiger WDF]] – stellt obige Gleichung tatsächlich nur eine Näherung dar, die erst im Grenzfall ${\it Delta} \to 0$ mit der tatsächlichen Entropie $H(Z_{X,\hspace{0.05cm}M})$ übereinstimmt. | *Aber im allgemeinen Fall – so im [[Informationstheorie/Differentielle_Entropie#Entropie_wertkontinuierlicher_Zufallsgr.C3.B6.C3.9Fen_nach_Quantisierung|Beispiel 2 mit dreieckförmiger WDF]] – stellt obige Gleichung tatsächlich nur eine Näherung dar, die erst im Grenzfall ${\it Delta} \to 0$ mit der tatsächlichen Entropie $H(Z_{X,\hspace{0.05cm}M})$ übereinstimmt. | ||
− | + | ||
+ | ''Hinweise:'' | ||
+ | *Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Informationstheorie/Differentielle_Entropie|Differentielle Entropie]]. | ||
+ | *Nützliche Hinweise zur Lösung dieser Aufgabe finden Sie insbesondere auf der Seite [[Informationstheorie/Differentielle_Entropie#Entropie_wertkontinuierlicher_Zufallsgr.C3.B6.C3.9Fen_nach_Quantisierung|Entropiewertkontinuierlicher Zufallsgrößen nach Quantisierung]] . | ||
+ | *Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein. | ||
+ | |||
===Fragebogen=== | ===Fragebogen=== | ||
Zeile 28: | Zeile 33: | ||
<quiz display=simple> | <quiz display=simple> | ||
− | {Berechnen Sie die differentielle Entropie | + | {Berechnen Sie die differentielle Entropie $h(X)$. |
+ | |type="{}"} | ||
+ | $ h(X) \ = \ $ { 1 3% } $\ \rm bit$ | ||
+ | |||
+ | {Berechnen Sie die differentielle Entropie $h(Y)$. | ||
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $ h( | + | $ h(Y) \ = \ $ { 1 3% } $\ \rm bit$ |
− | {Berechnen Sie die | + | {Berechnen Sie die Entropie der wertdiskreten Zufallsgrößen $Z_{X,\hspace{0.05cm}M=4}$ nach der '''direkten Methode'''. |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $ | + | $H(Z_{X,\hspace{0.05cm}M=4})\ = \ $ { 2 3% } $\ \rm bit$ |
− | {Berechnen Sie die Entropie der wertdiskreten Zufallsgrößen | + | {Berechnen Sie die Entropie der wertdiskreten Zufallsgrößen $Z_{X,\hspace{0.05cm}M=4}$ mit der '''angegebenen Näherung'''. |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $ | + | $H(Z_{X,\hspace{0.05cm}M=4})\ = \ $ { 2 3% } $\ \rm bit$ |
− | $ | ||
− | {Berechnen Sie die Entropie der wertdiskreten Zufallsgröße | + | {Berechnen Sie die Entropie der wertdiskreten Zufallsgröße $Z_{Y,\hspace{0.05cm}M=4}$ mit der angegebenen Näherung. |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $ | + | $H(Z_{Y,\hspace{0.05cm}M=4})\ = \ $ { 2 3% } $\ \rm bit$ |
− | {Berechnen Sie die Entropie der wertdiskreten Zufallsgröße | + | {Berechnen Sie die Entropie der wertdiskreten Zufallsgröße $Z_{Y,\hspace{0.05cm}M=8}$ mit der angegebenen Näherung. |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $ | + | $H(Z_{Y,\hspace{0.05cm}M=8})\ = \ $ { 3 3% } $\ \rm bit$ |
{Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend? | {Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend? | ||
|type="[]"} | |type="[]"} | ||
− | + Die Entropie einer diskreten Zufallsgröße | + | + Die Entropie einer diskreten Zufallsgröße $Z$ ist stets $H(Z) \ge 0$. |
− | + Die differentielle Entropie einer kontinuierlichen Zufallsgröße | + | + Die differentielle Entropie einer kontinuierlichen Zufallsgröße $X$ ist stets $h(X) \ge 0$. |
Version vom 9. Juni 2017, 15:15 Uhr
Wir betrachten die zwei wertkontinuierlichen Zufallsgrößen $X$ und $Y$ mit den Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen $f_X(x)$ und $f_Y(y)$. Für diese Zufallsgrößen kann man
- die herkömmlichen Entropien $H(X)$ bzw. $H(Y)$ nicht angeben,
- jedoch aber die differentiellen Entropien $h(X)$ und $h(Y)$.
Wir betrachten außerdem zwei wertdiskrete Zufallsgrößen:
- Die Zufallsgröße $Z_{X,\hspace{0.05cm}M}$ ergibt sich durch (geeignete) Quantisierung der Zufallsgröße $X$ mit der Quantisierungsstufenzahl $N$ ⇒ Quantisierungsintervallbreite ${\it Delta} = 0.5/M$.
- Die Zufallsgröße $Z_{Y,\hspace{0.05cm}M}$ ergibt sich nach Quantisierung der wertkontinuierlichen Zufallsgröße $Y$ mit der Quantisierungsstufenzahl $M$ ⇒ Quantisierungsintervallbreite ${\it Delta} = 2/M$.
Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen dieser diskreten Zufallsgrößen setzen sich jeweils aus $M$ Diracfunktionen zusammen, deren Impulsgewichte durch die Intervallflächen der zugehörigen wertkontinuierlichen Zufallsgrößen gegeben sind. Daraus lassen sich die Entropien $H(Z_{X,\hspace{0.05cm}M})$ und $H(Z_{Y,\hspace{0.05cm}M})$ in herkömmlicher Weise entsprechend dem Kapitel Wahrscheinlichkeitsfunktion und Entropie bestimmen.
Im Abschnitt Entropiewertkontinuierlicher Zufallsgrößen nach Quantisierung wurde auch eine Näherung angegeben. Beispielsweise gilt:
- $$H(Z_{X, \hspace{0.05cm}M}) \approx -{\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Delta}) + h(X)\hspace{0.05cm}. $$
- Sie werden im Laufe der Aufgabe feststellen, dass bei rechteckförmiger WDF ⇒ Gleichverteilung diese „Näherung” genau das gleiche Ergebnis liefert wie die direkte Berechnung.
- Aber im allgemeinen Fall – so im Beispiel 2 mit dreieckförmiger WDF – stellt obige Gleichung tatsächlich nur eine Näherung dar, die erst im Grenzfall ${\it Delta} \to 0$ mit der tatsächlichen Entropie $H(Z_{X,\hspace{0.05cm}M})$ übereinstimmt.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Differentielle Entropie.
- Nützliche Hinweise zur Lösung dieser Aufgabe finden Sie insbesondere auf der Seite Entropiewertkontinuierlicher Zufallsgrößen nach Quantisierung .
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
Fragebogen
Musterlösung
b) Mit ymin = –1 und ymax = +1 ergibt sich für die differentielle Entropie der Zufallsgröße Y: $$h(Y) = {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (x_{\rm max} - x_{\rm min}) = {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (2) \hspace{0.15cm}\underline{= + 1\,{\rm bit}}\hspace{0.05cm}. $$
c) Die nachfolgende Grafik verdeutlicht die bestmögliche Quantisierung der Zufallsgröße X mit der Quantisierungsstufenzahl M = 4 ⇒ Zufallsgröße ZX, M = 4:
- Die Intervallbreite ist hier gleich Δ = 0.5/4 = 1/8.
- Die möglichen Werte (jeweils in der Intervallmitte) sind z ∈ {0.0625, 0.1875, 0.3125, 0.4375}.
- Die direkte Berechnung der Entropie ergibt mit der Wahrscheinlichkeitsfunktion PZ(Z) = [1/4, ... , 1/4]:
$$H(Z_{X, M = 4}) = {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (4) \hspace{0.15cm}\underline{= 2\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.$$
- Mit der Näherung erhält man unter Berücksichtigung des Ergebnisses der Teilaufgabe (a):
$$H(Z_{X, M = 4}) \approx -{\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Delta}) + h(X) = 3\,{\rm bit} +(- 1\,{\rm bit})\hspace{0.15cm}\underline{= 2\,{\rm bit}}\hspace{0.05cm}. $$ Hinweis: Nur bei der Gleichverteilung liefert die Näherung genau das gleiche Ergebnis.
d) Aus der zweiten Grafik erkennt man die Gemeinsamkeiten / Unterschiede zur Teilaufgabe (c):
- Der Quantisierungsparameter ist nun Δ = 2/4 = 1/2.
- Die möglichen Werte sind nun z ∈ {±0.75, ±0.25}.
- Somit liefert hier die „Näherung” (ebenso wie die direkte Berechnung) das Ergebnis:
$$H(Z_{Y, M = 4}) \approx -{\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Delta}) + h(Y)$$ $$ =\ \hspace{-0.15cm} 1\,{\rm bit} + 1\,{\rm bit}\hspace{0.15cm}\underline{= 2\,{\rm bit}}\hspace{0.05cm}.$$
e) Im Gegensatz zur Teilaufgabe (d) gilt nun Δ = 1/4. Daraus folgt für die „Näherung”: $$H(Z_{Y, M = 8}) \approx -{\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Delta}) + h(Y)$$ $$ =\ \hspace{-0.15cm} 2\,{\rm bit} + 1\,{\rm bit}\hspace{0.15cm}\underline{= 3\,{\rm bit}}\hspace{0.05cm}.$$ Wieder gleiches Ergebnis bei direkter Berechnung.
f) Richtig ist nur die Aussage 1:
- Die Entropie H(Z) einer diskreten Zufallsgröße Z = {z1, ... , zM} kann nie negativ werden. Der Grenzfall H(Z) = 0 ergibt sich z.B. für Pr(Z = z1) = 1 und Pr(Z = zμ) = 0 für 2 ≤ μ ≤ M.
- Dagegen kann die differentielle Entropie h(X) einer kontinuierlichen Zufallsgröße X negativ (Teilaufgabe a), positiv (Teilaufgabe b) oder auch h(X) = 0 (z.B. xmin = 0, xmax = 1) sein.