Aufgaben:Aufgabe 4.7: Mehrere parallele Gaußkanäle: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Weiterentwicklungen_des_GSM#Enhanced_Data_Rates_for_GSM_Evolution|Phase Shift Keying]] (hier: 8–PSK für GSM Evolution),
 
*[[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Weiterentwicklungen_des_GSM#Enhanced_Data_Rates_for_GSM_Evolution|Phase Shift Keying]] (hier: 8–PSK für GSM Evolution),
 
* [[Modulationsverfahren/Quadratur–Amplitudenmodulation#Weitere_Signalraumkonstellationen|Kombinierte ASK/PSK-Modulation]] (hier: 16-ASK/PSK).
 
* [[Modulationsverfahren/Quadratur–Amplitudenmodulation#Weitere_Signalraumkonstellationen|Kombinierte ASK/PSK-Modulation]] (hier: 16-ASK/PSK).
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Zu Beginn dieser Aufgabe ist zu prüfen, welcher $K$–Parameter für die einzelnen Verfahren gültig ist.
 
Zu Beginn dieser Aufgabe ist zu prüfen, welcher $K$–Parameter für die einzelnen Verfahren gültig ist.
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{Welche Kapazitäten ergeben sich für $P_X/P_N = 15$?
 
{Welche Kapazitäten ergeben sich für $P_X/P_N = 15$?
 
|type="{}"}
 
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$K = 1\text{:} \ \  C_K \ = \ $ { 2 3% }
+
$K = 1\text{:} \ \  C_K \ = \ $ { 2 3% } $\ \rm bit$
$K = 2\text{:} \ \  C_K \ = \ $ { 3.087 3% }
+
$K = 2\text{:} \ \  C_K \ = \ $ { 3.087 3% } $\ \rm bit$
$K = 4\text{:} \ \  C_K \ = \ $ { 4.496 3% }
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$K = 4\text{:} \ \  C_K \ = \ $ { 4.496 3% } $\ \rm bit$
  
  
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- Ja:   Die größte Kanalkapazität ergibt sich für $K = 4$.
 
- Ja:   Die größte Kanalkapazität ergibt sich für $K = 4$.
 
+ Nein:    Je größer $K$, desto größer ist die Kanalkapazität.
 
+ Nein:    Je größer $K$, desto größer ist die Kanalkapazität.
+ Der Grenzwert für $K \to \infty$ (in bit) ist $C_K = P_X/P_N/2/\ln (2)$ in „bit&rdqu;o.
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+ Der Grenzwert für $K \to \infty$ (in bit) ist $C_K = P_X/P_N/2/\ln (2)$ in „bit”.
  
  
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===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
<b>a)</b>&nbsp;&nbsp;Der Parameter <i>K</i> ist gleich der Dimension der Signalraumdarstellung:
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'''(1)'''&nbsp; Der Parameter <i>K</i> ist gleich der Dimension der Signalraumdarstellung:
:* Für <u>ASK und BPSK ist <i>K</i> = 1</u>.
+
* Für <u>ASK und BPSK ist <i>K</i> = 1</u>.
:* Für die Konstellationen 3 &ndash; 5 gilt <u><i>K</i> = 2</u> (orthogonale Modulation mit Cosinus und Sinus).
+
* Für die <u> Konstellationen 3 bis 5</u> gilt dagegen<u><i>K</i> = 2</u> (orthogonale Modulation mit Cosinus und Sinus).
  
<b>b)</b>&nbsp;&nbsp;Für jeden der Kanäle (1 &#8804; <i>k</i> &#8804; <i>K</i>) beträgt die Kanalkapazität <i>C</i><sub><i>k</i></sub> = 1/2 &middot; log<sub>2</sub> (1 + (<i>P<sub>X</sub></i>/<i>k</i>)/<i>P<sub>N</sub></i>). Die Gesamtkapazität ist dann um den Faktor <i>K</i> größer &nbsp;&#8658;&nbsp; <u>Lösungsvorschlag 2</u>:
 
$$C_K(P_X)  = \sum_{k= 1}^K \hspace{0.1cm}C_k = \frac{K}{2} \cdot  {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{P_X}{K \cdot P_N} \right )\hspace{0.05cm}.$$
 
Der Lösungsvorschlag 1 ist zu positiv. Dieser würde bei Begrenzung der Gesamtleistung auf <i>K</i> &middot; <i>P<sub>X</sub></i>  gelten. Der Vorschlag 3 würde dagegen bedeuten, dass man durch die Nutzung mehrerer unabhängiger Kanäle keine Kapazitätssteigerung erreicht, was offensichtlich nicht zutrifft.
 
  
<b>c)</b>&nbsp;&nbsp;Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse für <i>K</i> = 1, <i>K</i> = 2 und <i>K</i> = 4 und verschiedene Signal&ndash;zu&ndash;Störleistungsverhältnisse <i>P<sub>X</sub></i>/<i>P<sub>N</sub></i>.
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'''(2)'''&nbsp; Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 2</u>:
[[Datei:P_ID2902__Inf_A_4_7c.png|center|]]
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*Für jeden der Kanäle (1 &#8804; <i>k</i> &#8804; <i>K</i>) beträgt die Kanalkapazität <i>C</i><sub><i>k</i></sub> = 1/2 &middot; log<sub>2</sub> (1 + (<i>P<sub>X</sub></i>/<i>k</i>)/<i>P<sub>N</sub></i>). Die Gesamtkapazität ist dann um den Faktor <i>K</i> größer:
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:$$C_K(P_X)  = \sum_{k= 1}^K \hspace{0.1cm}C_k = \frac{K}{2} \cdot  {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{P_X}{K \cdot P_N} \right )\hspace{0.05cm}.$$
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*Der Lösungsvorschlag 1 ist zu positiv. Dieser würde bei Begrenzung der Gesamtleistung auf <i>K</i> &middot; <i>P<sub>X</sub></i>  gelten.
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*Der Vorschlag 3 würde dagegen bedeuten, dass man durch die Nutzung mehrerer unabhängiger Kanäle keine Kapazitätssteigerung erreicht, was offensichtlich nicht zutrifft.
  
Für <i>P<sub>X</sub></i>/<i>P<sub>N</sub></i> = 15 (markierte Spalte) ergibt sich:
 
  
:<i>K</i> = 1:&nbsp;&nbsp; <i>C<sub>K</sub></i> = 1/2 &middot; log<sub>2</sub> (16) = <u>2.000 bit</u>,
+
[[Datei:P_ID2902__Inf_A_4_7c.png|right|frame|Kanalkapazität <i>C<sub>K</sub></i> von <i>K</i> parallelen Gaußkanälen für verschiedene <i>P<sub>X</sub></i>/<i>P<sub>N</sub></i>]]
:* <i>K</i> = 2:&nbsp;&nbsp; <i>C<sub>K</sub></i> = 1 &middot; log<sub>2</sub> (8.5) = <u>3.087 bit</u>,
+
'''(3)'''&nbsp; Die Tabelle zeigt die Ergebnisse für <i>K</i> = 1, <i>K</i> = 2 und <i>K</i> = 4 und verschiedene Signal&ndash;zu&ndash;Störleistungsverhältnisse &nbsp; &rArr; &nbsp; <i>&xi;</i> = <i>P<sub>X</sub></i>/<i>P<sub>N</sub></i>.
:* <i>K</i> = 4:&nbsp;&nbsp; <i>C<sub>K</sub></i> = 2 &middot; log<sub>2</sub> (4.75) = <u>4.496 bit</u>.
 
  
  
<b>d)</b>&nbsp;&nbsp;Schon aus obiger Tabelle ist ersichtlich, dass der erste Lösungsvorschlag falsch sein muss. Richtig sind vielmehr die <u>Lösungsvorschläge 3 und 4</u>, wie die nachfolgende Rechnung zeigt:
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Für <i>P<sub>X</sub></i>/<i>P<sub>N</sub></i> = 15 (markierte Spalte) ergibt sich:
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*  <i>K</i> = 1:&nbsp;&nbsp; <i>C<sub>K</sub></i> = 1/2 &middot; log<sub>2</sub> (16) = <u>2.000 bit</u>,
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* <i>K</i> = 2:&nbsp;&nbsp; <i>C<sub>K</sub></i> = 1 &middot; log<sub>2</sub> (8.5) = <u>3.087 bit</u>,
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* <i>K</i> = 4:&nbsp;&nbsp; <i>C<sub>K</sub></i> = 2 &middot; log<sub>2</sub> (4.75) = <u>4.496 bit</u>.
  
:* Wir schreiben die Kanalkapazität mit &bdquo;ln&rdquo; und der Abkürzung <i>&xi;</i>&nbsp;=&nbsp;<i>P<sub>X</sub></i>/<i>P<sub>N</sub></i>:
 
$$C_{\rm nat}(\xi, K)  = \frac{K}{2} \cdot  {\rm ln}\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{\xi}{K} \right )\hspace{0.05cm}.$$
 
  
:* Für große <i>K</i>&ndash;Werte, also für kleine Werte von <i>&epsilon;</i> = <i>&xi;</i>/<i>K</i> gilt dann:
+
 
$${\rm ln}\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \varepsilon \right )=  
+
'''(4)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Vorschläge 3 und 4</u>, wie die folgenden Rechnungen  zeigen:
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*Schon aus obiger Tabelle ist ersichtlich, dass der erste Lösungsvorschlag falsch sein muss.
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* Wir schreiben nun die Kanalkapazität mit &bdquo;ln&rdquo; und der Abkürzung <i>&xi;</i>&nbsp;=&nbsp;<i>P<sub>X</sub></i>/<i>P<sub>N</sub></i>:
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:$$C_{\rm nat}(\xi, K)  ={K}/{2} \cdot  {\rm ln}\hspace{0.05cm}\left ( 1 + {\xi}/{K} \right )\hspace{0.05cm}.$$
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* Für große <i>K</i>&ndash;Werte, also für kleine Werte des Quotienten <i>&epsilon;</i> = <i>&xi;</i>/<i>K</i> gilt dann:
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:$${\rm ln}\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \varepsilon \right )=  
 
\varepsilon - \frac{\varepsilon^2}{2} + \frac{\varepsilon^3}{3} - ...
 
\varepsilon - \frac{\varepsilon^2}{2} + \frac{\varepsilon^3}{3} - ...
 
\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}
 
\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}
 
C_{\rm nat}(\xi, K)  = \frac{K}{2} \cdot \left [ \frac{\xi}{K} - \frac{\xi^2}{2K^2} +
 
C_{\rm nat}(\xi, K)  = \frac{K}{2} \cdot \left [ \frac{\xi}{K} - \frac{\xi^2}{2K^2} +
\frac{\xi^3}{3K^3}  - ... \right ]$$
+
\frac{\xi^3}{3K^3}  - \text{...} \right ]$$
$$\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}
+
:$$\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}
 
C_{\rm bit}(\xi, K)  = \frac{\xi}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} \cdot \left [ 1 - \frac{\xi}{2K} +
 
C_{\rm bit}(\xi, K)  = \frac{\xi}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} \cdot \left [ 1 - \frac{\xi}{2K} +
 
\frac{\xi^2}{3K^2} -\frac{\xi^3}{4K^3} +
 
\frac{\xi^2}{3K^2} -\frac{\xi^3}{4K^3} +
\frac{\xi^4}{5K^4}  - ... \right ] \hspace{0.05cm}.$$
+
\frac{\xi^4}{5K^4}  - \text{...\right ] \hspace{0.05cm}.$$
:* Für <i>K</i> &#8594; &#8734; ergibt sich der vorgeschlagene Wert:
+
* Für <i>K</i> &#8594; &#8734; ergibt sich der vorgeschlagene Wert:
$$C_{\rm bit}(\xi, K \rightarrow\infty)  = \frac{\xi}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} =
+
:$$C_{\rm bit}(\xi, K \rightarrow\infty)  = \frac{\xi}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} =
 
\frac{P_X/P_N}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} \hspace{0.05cm}.$$
 
\frac{P_X/P_N}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} \hspace{0.05cm}.$$
:* Für kleinere Werte von <i>K</i> ergibt sich stets ein kleinerer <i>C</i>&ndash;Wert, da
+
* Für kleinere Werte von <i>K</i> ergibt sich stets ein kleinerer <i>C</i>&ndash;Wert, da
$$\frac{\xi}{2K} > \frac{\xi^2}{3K^2}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm}   
+
:$$\frac{\xi}{2K} > \frac{\xi^2}{3K^2}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm}   
 
\frac{\xi^3}{4K^3} > \frac{\xi^4}{5K^4}  \hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm}  {\rm usw.}$$
 
\frac{\xi^3}{4K^3} > \frac{\xi^4}{5K^4}  \hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm}  {\rm usw.}$$
Die letzte Zeile der Tabelle zur Teilaufgabe (c) zeigt, dass man für große <i>&xi;</i>&ndash;Werte mit  <i>K</i> = 4 noch weit vom theoretischen Maximum (für <i>K</i> &#8594; &#8734;) entfernt ist.
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Die letzte Zeile obiger Tabelle zeigt, dass man für große <i>&xi;</i>&ndash;Werte mit  <i>K</i> = 4 noch weit vom theoretischen Maximum (für <i>K</i> &#8594; &#8734;) entfernt ist.
  
  

Version vom 12. Juni 2017, 15:04 Uhr

Einige häufig verwendete Signalraumkonstellationen

Die Kanalkapazität des AWGN–Kanals  ⇒ $Y = X + N$ wurde im Theorieteil wie folgt angegeben (mit Zusatz–Einheit „bit”):

$$C_{\rm AWGN}(P_X) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + {P_X}/{P_N} \right )\hspace{0.05cm}.$$

Die verwendeten Größen haben folgende Bedeutung:

  • $P_X$ ist die Sendeleistung  ⇒  Varianz der Zufallsgröße $X$,
  • $P_N$ ist die Störleistung  ⇒  Varianz der Zufallsgröße $N$.


Werden $K$ identische Gaußkanäle parallel genutzt, so gilt für die Gesamtkapazität:

$$C_K(P_X) = K \cdot C_{\rm AWGN}(P_X/K) \hspace{0.05cm}.$$

Hierbei ist berücksichtigt, dass

  • in jedem Kanal die gleiche Störleistung $P_N$ vorliegt,
  • somit jeder Kanal die gleiche Sendeleistung erhält,
  • die Gesamtleistung genau wie im Fall $K = 1$ gleich $P_X$ ist.


In nebenstehender Grafik sind die Signalraumpunkte für einige digitale Modulationsverfahren angegeben:


Zu Beginn dieser Aufgabe ist zu prüfen, welcher $K$–Parameter für die einzelnen Verfahren gültig ist.


Hinweise:


Fragebogen

1

{Welche Parameter K gelten für die folgenden Modulationsverfahren?

$K \ = \ $

$\text{(bei ASK)}$
$K \ = \ $

$\text{(bei BPSK)}$
$K \ = \ $

$\text{(bei 4-QAM)}$
$K \ = \ $

$\text{(bei 8-PSK)}$
$K \ = \ $

$\text{(16-ASK/PSK)}$

2

Welche Kanalkapazität $C_K$ ergibt sich für $K$ gleich gute Kanäle (jeweils mit der Störleistung $P_N$ und der Sendeleistung $P_X(K)$?

Es gilt   $C_K = K/2 \cdot \log_2 [1 + P_X/P_N]$.
Es gilt   $C_K = K/2 \cdot \log_2 [1 + P_X/(K \cdot P_N)]$.
Es gilt   $C_K = 1/2 \cdot \log_2 [1 + P_X/P_N]$.

3

Welche Kapazitäten ergeben sich für $P_X/P_N = 15$?

$K = 1\text{:} \ \ C_K \ = \ $

$\ \rm bit$
$K = 2\text{:} \ \ C_K \ = \ $

$\ \rm bit$
$K = 4\text{:} \ \ C_K \ = \ $

$\ \rm bit$

4

Gibt es bezüglich der Kanalzahl $K$ ein (theoretisches) Optimum?

Ja:   Die größte Kanalkapazität ergibt sich für $K = 2$.
Ja:   Die größte Kanalkapazität ergibt sich für $K = 4$.
Nein:   Je größer $K$, desto größer ist die Kanalkapazität.
Der Grenzwert für $K \to \infty$ (in bit) ist $C_K = P_X/P_N/2/\ln (2)$ in „bit”.


Musterlösung

(1)  Der Parameter K ist gleich der Dimension der Signalraumdarstellung:

  • Für ASK und BPSK ist K = 1.
  • Für die Konstellationen 3 bis 5 gilt dagegenK = 2 (orthogonale Modulation mit Cosinus und Sinus).


(2)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:

  • Für jeden der Kanäle (1 ≤ kK) beträgt die Kanalkapazität Ck = 1/2 · log2 (1 + (PX/k)/PN). Die Gesamtkapazität ist dann um den Faktor K größer:
$$C_K(P_X) = \sum_{k= 1}^K \hspace{0.1cm}C_k = \frac{K}{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{P_X}{K \cdot P_N} \right )\hspace{0.05cm}.$$
  • Der Lösungsvorschlag 1 ist zu positiv. Dieser würde bei Begrenzung der Gesamtleistung auf K · PX gelten.
  • Der Vorschlag 3 würde dagegen bedeuten, dass man durch die Nutzung mehrerer unabhängiger Kanäle keine Kapazitätssteigerung erreicht, was offensichtlich nicht zutrifft.


Kanalkapazität CK von K parallelen Gaußkanälen für verschiedene PX/PN

(3)  Die Tabelle zeigt die Ergebnisse für K = 1, K = 2 und K = 4 und verschiedene Signal–zu–Störleistungsverhältnisse   ⇒   ξ = PX/PN.


Für PX/PN = 15 (markierte Spalte) ergibt sich:

  • K = 1:   CK = 1/2 · log2 (16) = 2.000 bit,
  • K = 2:   CK = 1 · log2 (8.5) = 3.087 bit,
  • K = 4:   CK = 2 · log2 (4.75) = 4.496 bit.


(4)  Richtig sind die Vorschläge 3 und 4, wie die folgenden Rechnungen zeigen:

  • Schon aus obiger Tabelle ist ersichtlich, dass der erste Lösungsvorschlag falsch sein muss.
  • Wir schreiben nun die Kanalkapazität mit „ln” und der Abkürzung ξ = PX/PN:
$$C_{\rm nat}(\xi, K) ={K}/{2} \cdot {\rm ln}\hspace{0.05cm}\left ( 1 + {\xi}/{K} \right )\hspace{0.05cm}.$$
  • Für große K–Werte, also für kleine Werte des Quotienten ε = ξ/K gilt dann:
$${\rm ln}\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \varepsilon \right )= \varepsilon - \frac{\varepsilon^2}{2} + \frac{\varepsilon^3}{3} - ... \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} C_{\rm nat}(\xi, K) = \frac{K}{2} \cdot \left [ \frac{\xi}{K} - \frac{\xi^2}{2K^2} + \frac{\xi^3}{3K^3} - \text{...} \right ]$$
$$\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} C_{\rm bit}(\xi, K) = \frac{\xi}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} \cdot \left [ 1 - \frac{\xi}{2K} + \frac{\xi^2}{3K^2} -\frac{\xi^3}{4K^3} + \frac{\xi^4}{5K^4} - \text{...} \right ] \hspace{0.05cm}.$$
  • Für K → ∞ ergibt sich der vorgeschlagene Wert:
$$C_{\rm bit}(\xi, K \rightarrow\infty) = \frac{\xi}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} = \frac{P_X/P_N}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} \hspace{0.05cm}.$$
  • Für kleinere Werte von K ergibt sich stets ein kleinerer C–Wert, da
$$\frac{\xi}{2K} > \frac{\xi^2}{3K^2}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm} \frac{\xi^3}{4K^3} > \frac{\xi^4}{5K^4} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm} {\rm usw.}$$

Die letzte Zeile obiger Tabelle zeigt, dass man für große ξ–Werte mit K = 4 noch weit vom theoretischen Maximum (für K → ∞) entfernt ist.